Sonntag, 6. Juni 2010

Lissabon























21.05.2010 Freitag

Endlich ist es soweit. Endlich, da wir beide doch nun recht lange keinen Urlaub hatten (mein Ski entfiel dieses Jahr), da wir beide viel gearbeitet hatten (Manu hatte neben der Arbeit auch den Posten im Gemeinderat und zusätzlich noch die Ausbildung zum Fachwirt erfolgreich absolviert) und da wir dieses Jahr einen Mai komplett verregneten Mai hatten.

Um 6.30 Uhr werden wir vom Flughafenzubringer abgeholt. 9.25 ist Start nach etwas mehr als 3 Stunden landen wir in Lissabon. Blauer Himmel und 30 Grad. Mit dem Taxi geht es ins Hotel TURIN. Ein schönes 4 Sterne Hotel 10 Min zu Fuß vom eigentlichen Zentrum entfernt. Unser Zimmer ist geräumig, modern eingerichtet, gute Betten, der Sanitärbereich perfekt. Sanfte Musik durchströmt das Zimmer zentral geregelt gleich neben der Klimaanlage.





Nach etwas Relaxing geht es auf in die Stadt und in die Hitze. Um diese Uhrzeit sind Wenige unterwegs ich tippe die Hälfte sind Touristen die unabhängig von der Wetterlange möglichst viel sehen müssen. Wir haben Hunger und daher müssen wir raus.




Vom Park Eduardo der 7. schlendern wir die Avenida de Liberdade eine Prachtstraße in Richtung Zentrum. An einer belebten Kreuzung kehren wir ein. Unter einer Markise gibt es Wasser und etwas zu Essen. Es ist laut und heiß und es stinkt nach Abgasen und trotzdem lässt es sich aushalten.


Zu Fuß geht es weiter in Richtung Tejo.

Der Bahnhof Rossio ist ein wunderschönes Gebäude liebevoll restauriert – sehenswert. Wir fahren mit dem Gloria Lift (Straßenbahn) ins Bairro Alto.





Traumhafter Blick über die Altstadt.


Auf der Suche nach einer Abkühlung finden wir eine Bar. Das Teil ist total schräg. Alle Wände und Decken sind vollständig mit Bierkrüge, Bilder und Krimskrams voll. Manu nimmt einen Sekt und ich einen Portwein. Zum Glück bestellte Manu nicht den Champagner sondern den hiesigen portugiesischen Sekt. Auch so kostete das Vergnügen ein komplettes Abendessen.

Mit dem Bus geht es in Hotel – zuvor einkehr in einem Restaurant/Bar – wir bestellen Salt und bekommen Nudel mit Schrimps. Trinken Super Bock (ein erstaunlich gutes Bier)

22.05.2010 Samstag, sonnig, ohne Wolken 28 Grad

Frühstück und ab zum Sightseeing-Bus.


Wir haben für zwei Tage gebucht, heute ist die blaue Strecke dran. Diese geht als erstes für uns zum Marinemuseum, dann zum Torre de Belem und am Ufer des Tejo zum Denkmal für die großen Entdecker: Padrao dos Descobrimentos.






Ein wunderschöner Platz liegt vor dem Monument, in den die Weltkarte eingelegt ist. Der Turm ist 50 m hoch, natürlich fahren wir hoch. Die Aussicht ist fantastisch. Weiter geht’s zur Kirche Santa Maria de Belem, hier ist das Grab von Vasco da Gama.





In einem wohl für seine Spezialitäten bekannten Kaffee schauen wir nur kurz rein, denn es ist total überfüllt. Die Wände sind alle kunstvoll gefliest. Unser Bus bringt uns zu einem schönen Park, in dem wir Kakteen und riesige Bäume bestaunen. Dann noch eine letzte Kirche, Basilika da Estrela, hier war vor kurzem unser Papst zu Besuch.








Zurück im Hotel muss Manu sich ausruhen, H.G. sucht einen Supermarkt und landet in einem riesen Einkaufszentrum und findet den Ausgang nicht so schnell. Wir essen sehr gut gegenüber unserem Hotel und sind um halb elf todmüde.

23.5.10 Sonntag: sonnig, viel Wind und eine neue Route- runter zum Tejo und dann links

Heute geht es auf das Expo- Gelände: Riesige, futuristische Gebäude, große Plätze und eine Seilbahn über dem Tejo. Hier ist das moderne Zeitalter gut zu sehen. Wir sind beeindruckt, aber richtig gefallen, tut es uns nicht.





















Wir besuchen das Ozeanarium - das sollte man nicht auslassen. So nah bei Haien, Sonnenfischen und Barrakudas zu stehen, ist schon etwas Besonderes. Es gibt Tiere aus allen Weltmeeren zu sehen, doch der Star ist ein Biber, der sich fotogen in einem Becken räkelt.









Nicht weit entfernt liegt das größte Einkaufszentrum der Stadt: Vasco Da Gama. Hier gibt es wirklich alles was das Herz begehrt, doch wir finden nichts- vielleicht ist uns das einfach alles zu groß. In all diesem für uns großem Durcheinander, finden wir nicht mal unsere Bushaltestelle und sind leicht genervt. Nehmen irgendeinen Bus auf dem unsere Richtung steht und fahren zurück ins Hotel. Manu will heute nicht mehr raus, doch H.G. geht noch um die Ecke zum Bier.

24.05.10 Montag, Sonnig ,viel Wind und ab ans Meer

Nach dem Frühstück geht’s in die Metro, die Ticketautomaten, nur portugiesisch beschrieben ist für uns sehr schwierig. Aber nette Helfer finden sich überall und so schaffen wir die Fahrt zu Bahnhof. Mit dem Zug geht’s 25 km an der schönen Küste entlang. Unser erster Halt ist Estoril, ein verträumter Badeort.










Wir liegen am Meer, ziehen die Schuhe aus und testen das Wasser - noch ganz schön kalt. Aber für ein Sonnenbad reichen die Temperaturen aus und so nennt H.G. mich am Abend „Redhead“. Weiter geht es mit dem Zug nach Cascai.







Hier gibt es eine wunderschöne gemütliche Innenstadt und kleine Strände. So verbummeln wir unseren Tag am Meer und fahren völlig relaxed zurück ins Hotel. Wir halten ein Schläfchen und gehen nun wie die Lissaboner erst gegen neun zum Essen. Das Lokal ist typisch: grelles Licht, Cola aus Dosen, Wasser aus Plastikflaschen und mindestens 3 Fernseher im Lokal- es läuft Fußball. Die Wände sind gekachelt, der Fußboden gefliest und die Akustik ungedämpft. Die portugiesische Mannschaft spielt nicht gerade glücklich, deshalb sind die vielen Kellner mehr vor dem Fernseher als bei ihren Gästen. Aber irgendwie kriegen wir doch unser Essen und das schmeckt verdammt gut. Gute Nacht um halb zwölf.

Dienstag, 25.05.10 Leichter Regen, bedeckt 20 Grad

Wir schlafen richtig aus, frühstücken lange und gehen shoppen im El Corte Ingles einer großen Shopping-Mall. Dieser Einkaufcenter liegt nah bei unserem Hotel und dem Park Eduardo. Wir kaufen eine schöne Tischdecke für zu Hause und Zehensandalen für Lena. Anschließend kleiner Snack und ein Mittagsschläfchen.













Gegen vier Uhr geht’s zur Metro, steigen erst mal falsch ein, merken es aber sofort und wenden. Am Baixa Chiado steigen wir aus und machen uns auf den Weg durch die Stadt. Viele enge Gassen und viel Treppen bis wir in die alte Straßenbahn 28 steigen und eine Rundfahrt machen. Unser Ziel ist der bekannte Friedhof Prazeres, leider ist er schon geschlossen. So genießen wir ein Bier im schönen Park Estolril und fahren weiter ins Bairro Alto, wo wir sehr gut zu Nacht essen. Nun ist es schon dunkel und wir genießen den Blick über das erleuchtete Lissabon. Runter geht’s mit dem Elevator da Gloria zur Metro, die auch leider schon geschlossen hat (letze Fahrt um 21,30 Uhr, das sollte man wissen, wenn man sich ins Nachtleben stürzen will). Aber Busse fahren und so sind wir gegen 23.30 Uhr wieder im Hotel.








Mittwoch 26.05.2010

Heute steht Sintra auf dem Programm. Bekannt ist der Ort vor allem durch seine zum Teil Jahrhunderte alten Paläste, die Touristen aus aller Welt anlocken. Seit 1995 ist die Kulturlandschaft Sintra Weltkulturerbe der UNESCO.

Nach dem Frühstück (das heute etwas später eingenommen wurde) geht es zunächst mit der Metro zum Bahnhof Rossio. Danach mit dem Zug nach Sintra. Mittlerweile sind wir richtige Profis im Karten aufladen. Ohne ein Wort portugiesisch zu verstehen wähle ich die Tasten so lange bis der billigste Preis erscheint. Das hat funktioniert und das obwohl jede Fahrt ein Schaffner kommt und kontrolliert.

Lissabon hat erstaunliche Ausmaße unglaublich lange erstreckt sich das Häusermeer entlang der Zugstecke. Nach 45 Min Fahrt sind wir in einem wunderschönen Bahnhof angekommen. Ein Kleinod. Jetzt ist es Zeit für einen Kaffee in der Kneipe vis a vis.

Mit dem Bus geht es zur Festung Mouros oberhalb der Stadt. Diese war von den Mauren vor langer Zeit errichtet worden. Wir ersteigen gemeinsam die Mauern und erfreuen uns an der Aussicht auf Lissabon und Umgebung. Im Laufe des Tages wird die Sicht besser und gibt den Blick auf das Meer frei.









Weiter geht es zum nahegelegenen Schloss de Pena. Okay der Name ist zwar scheiße aber das Schloss ist ein wahres Märchenschloss. Manu ist verzückt. Der Welt entrückt. Nun einmal objektiv, das Schlösschen hat es in sich. Die Lage ist perfekt, der Baustil gemischt, wichtig ist, dass es bis 1910 noch in Betreib war. Der letzte König Manuel regierte gerade mal zwei Jahre in diesem Schloss, danach musste er ausziehen. Nach der Revolution war Schluss mit Lustig. Den Pomp vergangener Tage lassen wir uns nicht entgehen.













Der Park durch den wir gehen hat ein bisschen was von einem Dschungel. Er wurde extra von seinen Erbauern so angelegt. Fantastisch. Der Blick über das weite Land nach Lissabon, Cascais und das Meer ist einzigartig. Nach so viel Kultur und Treppen geht’s hinab in das Städtchen Sintra. Ein kleines beschauliches Örtchen. Wir essen und fahren zurück nach Lissabon.


Donnerstag 26.05.2010

Morgens. Manu pennt. Ich bin wach. Also ein normaler Morgen. Wir beide haben sehr gut geschlafen und stellen gemeinsam fest, dass wir unsere Arbeitswelt erfolgreich verlassen und uns auf eine sehr schöne Reise begeben haben. Heute steht ein Museum auf dem Programm. Gulpenkian gleich bei uns um die Ecke. Wir sehen schöne Teppiche, Vasen und Krims Krams aus alter Zeit. Es ist wirklich sehenswert. Danach essen wir noch im Restaurant. Noch mal geht’s ins tolle El Corte Ingles, wo H.G. sich endlich einen neuen Geldbeutel kauft. Manu findet eine tolle rote Handtasche, eigentlich ist es mehr ein kleiner Koffer. Das war unser Vormittag-Programm. Nach einer kleinen Pause im Hotel geht es wieder in die Stadt. Auf zur letzten Runde in Lissabon.




Eigentlich wollten wir mit dem Bus runter in die Innenstadt. War Manus Idee. Glücklicher weise, denn wir gingen letztendlich zu Fuß bis zum Ziel. Der Elevator St. Justa mitten im Zentrum der Altstadt bringt uns in die Oberstadt, das Bairro Alto.

Der Aufzug ist toll besser ist die Aussicht von oben und noch besser ist es einen Kaffee direkt im angrenzenden Lokal genießen.

Die Suche nach der Straßenbahn 28, die uns in die Alfama bringen soll ist schwierig aber gelingt. Nach ein paar Stationen steigen wir irgendwo aus und siehe da, wir finden den Aussichtsplatz, der im Merianheft als besonders schön bezeichnet wird. Und das ist nicht gelogen. Die kleine Kirche St. Luzia ( alte Templerkirche)ist auch sehenswert: der alte Herr erklärt uns alles , wir verstehen nicht viel aber er war so nett.















Und weiter geht’s: hoch hinauf zur Burg Sao Jorge. Und das beste kommt zum Schluß- diesen Blick über ganz Lissabon werden wir nicht vergessen. Unser letztes Abendessen nehmen wir in der Alfama in einem kleinen Lokal ein, der Kellner war sehr lustig und legte eine Rechnung von 465,00 € vor.























Freitag 27.05.2010

Abreisetag. Tja so schnell geht es. Denke man eigentlich immer wenn es vorüber ist. Lissabon ist eine Reise wert. Ganz viele neue Eindrücke in einer pulsierenden europäischen Großstadt. Flächenmäßig ist Lissabon riesig – insbesondere mit den Vororten. Dennoch ist diese Stadt nicht eng. Die Hauptverkehrsstraßen sind breit und es gibt genügend Parks. Im Gegensatz dazu wirken Altstadtviertel verwoben. Dieser Eindruck rührt insbesondere von den schmalen Gassen und den vielen Hügeln auf der die Stadt liegt. In der Architektur stehen alte und neue Gebäude - arm und reich dicht bei einander. Obgleich sehr viel restauriert bzw. neu gebaut wird gibt es noch viele alte morbide Häuser. Zurzeit steht auf den internationalen Finanzmärkten der Euro unter Druck. Neben Griechenland ist die Staatsverschuldung auch in Portugal wesentlich zu hoch. Klar das sind Probleme die man in den Griff bekommen muss. Betrachtet man die europäische Entwicklung der letzten Jahrzehnte, dann sollten wir stolz auf das Erreichte sein.