Dienstag, 17. September 2013

Italien - Cinque Terre - Foce dei Tramonti


Italien 2013

Schweiz Alpnach Staad 2013

Sa 17.08.

Der große Urlaub ist da. Leider müssen wir beide am Freitag noch arbeiten, aber dann ist es endlich so weit. Manu hatte noch den großen Rausschmiss zu veranstalten. Dementsprechend fertig war sie. Die gesamte Nacht von Fr auf Sa ist laut, da in Hockenheim Rock am Ring bis in die frühen Morgenstunden herrlichen Lärm produziert. Egal wir wollten uns eh Zeit lassen und haben eine eher kleinere Etappe vor uns. Nach Packen, letzte Dinge erledigen und Verabschieden sind wir gegen 12:00 auf der Bahn. 


Gegen 16:30 sind wir in Alpnach am Alpnach See, Teil des Vierwaldstätter Sees. Der See ist schon schön, aber die Schweiz lebt nicht wirklich von den Seen vielmehr von den Bergen. Mit der Pilatusbahn geht es auf ~1900 Meter mit einer Zahnradbahn, die mit 48% fast den Weltrekord hält. Das Panorama – man hat einen Blick auf den Vierwaldstädter See und ihn umgebende Gebirgswelt – einfach super. Hätten wir mehr Zeit, ein Aufstieg würde mich verdammt reizen.
Nun sitzen wir eben “nur” vor unserem Wohnwagen und blicken auf den See und die Berge. Das ist ja auch schon was.


Levanto

So 18.08.

Manu schläft und ich bin mal wieder kurz nach 6:00 Uhr wach. Wir sind gestern sehr früh schlafen gegangen und so ist es wenig verwunderlich, dass ich gut ausgeschlafen bin. Ein schöner Spaziergang am Ufer entlang, mit Sonnenaufgang zur Rechten und Gamsböcken zur Linken. Bilderbuch-Schweiz. Gegen 10:00 kommen wir los. ~450 Km sind es heute. Wusste nicht mehr, dass das letzte Stück Autobahn nach Genua so kurvenreich ist. Auch hat man das Gefühl, die Autobahn führe mitten durch kleine Ortschaften hindurch.
In Levanto angekommen führt uns das Navi mitten durch den Ort, an der Promenade vorbei über eine kleine Brücke, dann wieder durch verschlungene Straßen vor ein Tor, hinter dem der Campingplatz liegt. Am Empfang begrüßt man uns freundlich und begleitet uns zu unserem Plätzchen. Erst dachten wir es wäre ein Scherz, aber nein. Der Platz ist so klein, dass wir direkt vor dem Vorzelt unseres Nachbarn stehen und selbst kein Vorzelt aufbauen können. Die Begeisterung ist groß.
Wir sind mitten in der Stadt, es sind 200 m bis zum Strand und eine Weinkneipe ist direkt um die Ecke. Klare Vorteile, die mir sehr schnell angenehm auffallen. Es kann also besser werden.

Mo 19.08.

Und es wurde besser. Erstens gewöhnt man sich an die Enge, dann stellen wir fest, dass der Campingplatz sehr ruhig ist, Manu kann endlich ausschlafen und die Nähe zum Strand sowie zum Stadtzentrum lassen uns den ersten Eindruck schnell vergessen. Nach dem Frühstück konkret so gegen 11:00 schwinge ich mich aufs Bike. Glücklicherweise habe ich dieses Jahr schon ein paar Höhenmeter zurückgelegt. Dieses Training ist mir hier sehr nützlich. Eine gut ausgebaute Straße schlängelt sich den Berg hinauf. Malerische Bergdörfer oder eben ausgestorbene Käffer mit anmutiger Architektur liegen etwas von der Straße entfernt. Auf dem Pass angekommen geht es nun nach Monterosso hinunter. Das erste Cinque Terre Dorf von uns aus gesehen. Das Dorf ist schön, auch der Strand, in der Mittagshitze verzaubert es mich aber nicht. Etwas Kühles zu trinken ist mir wichtiger.
Die Heimfahrt wird etwas wärmer und anstrengender. Wieder den Pass hoch und dann rollen lassen. Wunderbar dieser warme Wind. Manu war zwischendurch am Strand, an dem ich sie erfolglos suche. Abends brechen wir mit dem Auto auf, zum nächsten Dorf. Leider ist die Zufahrt gesperrt. Wir fahren dann weiter und kommen nach einiger Berg- und Talfahrt nach La Spezia. Da es zu spät wird fahren wir über die Autobahn zurück. Als Abschluss gibt es eine Pizza bei uns am Platz. Sehr lecker.

Di 20.08.

Strandtag.














Es gefällt uns immer besser hier. Nach dem Kaffee und dem Abwasch, geht es los. Der Sand noch nicht so heiß wie er noch werden wird und das Wasser ist ideal sowohl von der Qualität wie auch die Temperatur. Allerdings wird es gegen 14:00 richtig heiß. Wir suchen den kleinen Schattenplatz hinter dem Wohnwagen auf, trinken Kaffee und essen etwas. Mein Gott was ist das Nichtstun anstrengend. Zumindest am Anfang.Eine Radtour durch Tunnel der ehemaligen Eisenbahnstrecke an der Küste entlang rundet den schönen Tag ab.

Mi 21.08.

Cinque Terre
Heute brechen wir auf zu den Cinque Terre, einem touristischen High-Light. Die Cinque gehören zum UNESCO Weltkulturerbe und das zurecht. Der Touristenstrom ist im August beinahe erdrückend. Es gibt die Möglichkeit mit dem Schiff die Orte anzufahren, was bis auf eine auch klappt, oder mit der Bahn, das ist bestimmt günstiger aber ebenfalls eine gute Alternative, es fehlt dann der Blick vom Meer, den man sehr empfehlen kann. Richtig empfehlenswert ist wohl auch die Wanderung an der Küste entlang auf verschlungenen und gut erschlossenen Wanderwegen. Vor oder nach der Hochsaison ist diese Alternative bestimmt ein wunderschönes Erlebnis, das auch für nicht geübte Wanderer möglich ist, da ja auch Kombinationen möglich sind, also Wandern, Zugfahren und ein Teilstück mit dem Schiff zurücklegen. 








 


 



 


 





















Wir habe das ganze volle Programm, d.h. Mit Porto Vernere mit dem Schiff gebucht. Es gibt einen Fahrplan, wann ein Schiff in welche Richtung fährt. In jedem Örtchen, bis auf Corniglia, kann man aussteigen, den Ort besichtigen, durch die Straßen bummeln, was überraschend kurzweilig ist, Baden gehen, was in Anbetracht vorhandenen Felsstrände eine willkommene Erfrischung sein kann, oder ein lauschiges Plätzchen aufsuchen und die ganze Schönheit auf sich wirken lassen.



Wir genießen den Tag. Zum Abendessen gibt es Pizza von unserem Campingplatz-Restaurant. Wir sind so voll mit Eindrücken, dass wir eigentlich gerne einen weiteren Strandtag gehabt hätten. Aber morgen soll es ja wieder weitergehen. Leider, denn wir haben auch den Ort Levanto ins Herz geschlossen. Da gäbe es noch so viel zu besichtigen und zu entdecken.

Foce dei Tramonti unser Platz im Seledelta

Do 22.08

Unser Ziel gegen 8:30 Uhr aufzubrechen schaffen wir. Aber einfach war das nicht, da wir noch gerne länger geschlafen hätten – insbesondere Manu.
720 km liegen vor uns und die sollte man nicht unterschätzen. Mit einem Wohnwagen fährt man eben doch mit erhöhter Konzentration, obgleich auch das immer routinierter wird. Kurz vor Neapel lege ich Coolio mit “Gangsters Paradise” ein. Umgehend wird es Manu gruselig. Am nächsten Parkplatz kommen uns die paar dunkelhäutigen Gestalten, keine Neger, aber von der Hautfarbe ganz dicht dran, vermutlich Fernfahrer – oder doch nicht – alle kommen uns wie üble Gestalten vor. Ist der Wohnwagen zu? Das Auto abgeschlossen? Mit mulmigen Gefühl gehen wir in das nagelneue und sehr schön gestaltete Rastplatzgebäude. Wir finden saubere Toiletten und ein super Warenangebot (vermutlich Hehlerware) vor. Überraschender Weise wurde unser Auto nicht aufgeknackt, obgleich die dunklen Gestalten nicht mehr an ihrem Platz sitzen. Komisch. Erfreut sehen wir, dass eine Familie aus München immer eine Person zur Autobewachung auf dem Parkplatz lässt, während die anderen die Toilette aufsuchen. Hm!
Beinahe hätte ich es vergessen, es ist 35° warm. Mittagshitze.
Wir fahren an Salerno vorbei, wir sind erstaunt wie groß die Stadt ist, weiter über die S18. Wir wissen zwar wie der Campingplatz heißt aber nicht die Straße, Telefonnummer usw., also alles was eine nähere Bestimmung erleichtert. Konsequenterweise kennt auch das Navi keine Campingplätze. Mit dem Navi bin ich ohnehin unzufrieden, da es häufig Verkehrsstauungen sieht, wo keine sind. Das eigentliche Problem sind allerdings die von ihm vorgeschlagenen Umleitungen. Ignoriert man diese, ist die Susi beleidigt. Da ich diese Eigenheit des Navis kenne, habe ich wieder aktuelle Karten im Auto. Aber im
Masstab 1:1 000 000 sind Campingplätze, von denen es an unserem Ziel drei auf 300 Meter Länge gibt, nicht aufgeführt. Manu macht sich zwar spät aber berechtigt Vorwürfe. Ich beruhige sie, dass wir die Nadel im Heuhaufen schon finden werden und verweise auf den Fluss, der das Delta durchschneidet und an dessen Mündung unser Campingplatz befindet. Leider fahren wir mitten durchs Land und nicht an der Küste entlang. Mit sehr viel Gefühl, der Abzweig muss ~10 km vor Paestum liegen, biegen wir auch tatsächlich richtig ab. Holla wo sind wir denn hier? Über die alte Straße rollen viel zu viele Autos, Schlaglöcher, mangelhafte seitliche Begrenzung die dafür mit Hausmüll aufgefüllt wird. Auf der einen Seite liegen fruchtbare Felder auf der anderen, dem Meer zugewandten Seite steht ein dichter, undurchdringlicher schwarzer Pinienwald. Und wo bitte ist der Fluss? Wir halten an und fragen in einer Bar nach. Die Beschreibung stimmt, allerdings fahren wir über den Fluß und suchen ein Hotel an dem wir bereits vorbei sind. Wenden und zurück. Wieder über die Brücke und dann endlich ein Schild mit Voce dei Tramonit. Meine Güte, in diesen Feldweg wären wir normalerweise nicht abgebogen. So stell ich mir den Außenbezirk von Neapel vor. Wilde Müllhalden, Schlaglöcher und auf der rechten Seite dieser dunkle schwarze Wald. Oh je!









Das einzig Gute in diesem Moment ist: wir sind angekommen. Vor der Rezeption werden wir freundlich empfangen. Barbara erklärt uns einiges, im Wesentlichen, dass ihr Mann uns bei der Auswahl des Platzes behilflich sein wird. So ist es auch. Nach dem engen Platz in Levanto sind das hier Plätze groß wie ein Fußballfeld. Bestimmt sind sie größer oder mindestens so groß als unser Platz in Kroatien. Die Parzellen sind umzäunt und Schatten spenden stämmige Pinien. Damit deren Nadeln nicht auf den Platz fallen und als weitere Schattenspendmaßnahme sind grüne Netze gespannt. Manchmal noch ein Netz über dem Netz.




Es gäbe aber auch noch Plätze ganz vorne am Meer. Die sollten wir uns unbedingt anschauen. Gemeinsam marschieren wir durch die Anlage in Richtung Meer. Die Plätze ganz vorne liegen direkt am Meer, mit Blick auf die Amalfi Küste, aber leider komplett unbeschatten in der Gluthitze.



Seitlich am Fluss, mit dem Blick aufs Meer ist ein wunder schöner Platz frei. Hier sind es lichte Bäume die sehr gut Schatten spenden und dennoch den Blick frei lassen. Perfekt.

Ein Platz für Verliebte direkt vor unserer Nase. Bei guten Sichtverhältnissen sieht man Capri sowie die gesamte Amalifküste, was insbesondere Abends mit den Lichtern sehr schön aussieht.




Fernando hat uns den Nachteil diese Platzes bereits genannt. Er steht genau vor dem Restaurant, dem Kinderanimationsbereich und der abendlichen Disco.




Wir sprechen hier von dem einem Gebäude, das all diese Funktionen übernimmt und von dem wir 10 Meter entfernt sind. Fünf Minuten vor 22:00 Uhr wähnen wir uns noch in voller Sicherheit, dass es heute Abend nicht zur Störung kommt, da der Restaurantbetrieb in aller Ruhe ablief. Doch pünktlich geht der Discobetrieb los. Erst für die Kleinen anschließend kommen die Großen und das in voller Lautstärke bis kurz nach 12:00. Dann herrscht Ruhe. Details zum Abendprogramm kann Manu liefern.Ok, dann liefere ich mal Details: Es beginnt mit der Kinderanimation: tolle Lieder zu denen die Kleinen tanzen und zwar um einiges schneller als deutsche Kinder, habe mir die Musik aufnehmen lassen- ab sofort trainieren wir die flotten Weisen im Kindergarten. Anschließend, so gegen 22.45 Uhr beginnt das Bespaßungsprogramm für Jugendliche und die, die glauben sie sind es noch. Wir sitzen auf unserem Platz und haben den besten Blick auf das Geschehen. An schlafen ist vor 0.30 Uhr nicht zu denken. Aber nach ein paar Tagen haben wir uns an alles gewöhnt und singen perfekt mit, nur mit den Tanzbewegungen klappts noch nicht so.

Fr 23.08

Strandtag.





Sa 24.08

Strandtag. Abends Paestum.
Was für eine Anlage! Es ist die größte Antike Stadt die bisher gesehen habe. Die Tempel gut erhalten, beeindruckend kurz ein absolutes Muss wenn man schon mal hier ist.

So 25.08

Strandtag : Auch hier gibt es Besonderheiten, denn ab ca. 10.00 Uhr gehen alle Italiener an den Strand. Und auch hier ist Animation angesagt, und zwar sehr laut. Der Strand ist sehr klein, zwei Campingplätze teilen sich einen Strandabschnitt und die Animateure beschallen sich gegenseitig. Für uns ist das alles gewohnheitsbedürftig. Nun ja wir gehen jetzt halt an den Strand, wenn die Italiener Mittag essen, das ist so gegen 13.00 Uhr. Da ist es dann ruhig aber verdammt heiß!!!

Mo 26.08

Amalfiküste.
Die Amalfitana ist ein Erlebnis. Die fortlaufend schlängelnde, den Fels umarmenden, sich tief in diesen einfräsende Straße, mit ihren atemberaubenden Ausblicken.
















Die Häuser kleben an dem Bergen, oder sind in die Felsen gehauen. Oberhalb der Straße beginnend, erstrecken sie sich kaskadenartig, bis hinunter ans Meer. Die Straße ist verrückt an sich, aber auch so ziemlich alles was sich auf ihr fortbewegt. Wahnsinnige oder oder doch Genies? Insbesondere die Rollerfahrer sind hier in ihrem Element. Neben all den Autos, in denen sich Touristen als auch Einheimische nicht immer friedvoll verhalten, schieben sich Busse elegant durch die Kurven. Ein Blick in die an vielen Kurven aufgestellten Spiegel hilft den Gegenverkehr einzuschätzen. Zu all dem Durcheinander gesellen sich, als sei dem Spektakel nicht schon genug, noch meine Freunde die Rennradfahrer. Alleine als auch in kleinen Gruppen. Da staune sogar ich! Es ist eben eine tolle Straße, auf der jeder seinen Spaß haben darf. Nur Wohnwagen müssen draußen bleiben.

Di 27.08

Agropoli ist ein Besuch wert Nein man sollte unbedingt dort hin fahren, wenn man schon einmal hier ist. Schöne Altstadt, die wie alle Städte im Süden am Abend erst ihren wirklichen Reiz ausspielen können. Tagsüber irritiert zu viel störendes Beiwerk, wie abbröselnde Balkone, bei denen man sich fragt, wie lange die noch am Haus hängen bleiben, den Besucher. Abends sind solche überflüssigen Gedanken verflogen und die Stadt taucht in gedämpftes orangenes Licht ein. In quirlige Geschäfte, hier nicht nur mit Ramsch und Kitsch, sondern wirklich schönen Waren z.B. Kunst oder Schmuck werden angeboten. Die Fußgängerzone führt über eine prächtige Treppe, mit mehreren Metern tiefen Stufen, den Berg hinauf.








Beim Hinaufgehen, bleibt man mehrfach stehen, um das faszinierende Panorama auf den Hafen und die, diesen umrahmenden Berge einzufangen. Oben ist dann die Kirche, ein Kirchplatz und wieder Krimskrams - Lädchen.




Hinter der engen Gasse kommen mehrere Restaurants deren kulinarischen Höhepunkte dann doch wieder in einer Pizza enden.
Wir nehmen Platz. Und zwar an der Außenseite, damit wir möglichst einen unverstellten Blick auf das Meer haben.



 


Wir bestellen Tintenfischsalat und Pizza – natürlich. Während unser netter Kellner die Getränke und Speisen serviert, sind die ersten Blitze zu sehen und deren Donner kommen schnell näher. Die ersten Gäste ziehen sich in das Restaurant zurück. Weicheier. Wir bleiben. Als nun auch noch der Wirt neue Gäste an ihrem Platz neben uns führt, fühlen wir uns sicher und beschließen erst bei aufkommenden Wind uns zurückzuziehen.
Beschluss gefasst und umgehend setzt der Wind ein. Nicht ein bisschen, sondern ein bisschen heftig. Und gleich mit dicken fetten Regentropfen. Von jetzt auf gleich wird es hektisch. Gläser und Flaschen fallen um, die Plastiktischtücher klappen über die Teller, gleichzeitig spritzen die Gäste auf und die flinken Kellner konzentrieren sich darauf die Gäste ins richtige Lokal zu bugsieren. Manu manövriert, mit ihrer angefangene Pizza, leider das falsche Lokal an. Fluchs ist unser Kellner zur Hand. Er nimmt die Pizza in die eine und Manu an die andere Hand. Die Pizza wird im Mülleimer und Manu im richtigen Lokal versenkt. Wir sind im richtigen Lokal allerdings auch völlig durchnässt. Hier geht es lautstark drüber und drunter und doch findet jeder einen Platz, in dem über mehrere Etagen verteilten und wohl in unterschiedlichen Jahrhunderten erstellten Gebäude. Während draußen das Unwetter tobt sitzen wir in Sicherheit. Wir bekommen noch einmal die gleichen Getränke und Manu die gleiche Pizza. Dabei wollten wir nun noch bezahlen und uns nach nachlassendem Regen uns auf dem Heimweg begeben. Der Regen hört auf und wir lassen uns die Pizza einpacken.

Manu hat die schlimmsten Bedenken, was unser Vorzelt anbelangt. Mit Horrorszenarien vor Augen fahren wir an unseren Platz zurück. Da ist einiges zu Bruch gegangen, Teile der Straße sind überflutet. Aber wie durch ein Wunder wurde unser Campingplatz von all dem Verschont. Das Vorzelt stand noch und alles war wieder gut. Spätesten als unser allabendliches Entertainment einsetzt.

Mi 28.08

 



die Tage vergehen wie im Flug. Wir sind nun angekommen und lernen nach und nach Land und Leute immer besser kennen. Gestern haben wir sogar das Heraton gefunden. Dieser Tempel, über den ich schon so viel gelesen habe, liegt nun wirklich vor der Haustüre. Der erste Versuch das weltbekannte Gebäude zu finden, ging voll daneben. Der Grund ist einfach. Ich suchte einen Tempel, den es so in dieser Form nicht gibt. Es stehen nur noch die Fundamente, es könnte aber auch sein, dass das Gebäude insgesamt versunken ist. Sieht eher nach einem Hindernis für die hiesigen Bauern, als nach einem Weltkulturerbe aus.






 

 

 

 

 

Do 29.08

Paestum


Der Sprung von der hiesigen in die neue Welt! 




Kleine Feier










Buffalo: Besuch eines Büffelmilch-Bauernhofes. 

 

Fr 30.08

Heute radle ich nach Salerno und dann auf die Amalfitana bis nach Maiori und anschließend wieder zurück. Salerno ist eine richtig schöne Stadt mit prächtigen Bauten schönen Straßenzügen und einer sehr langen Promenade. Diese wird durch zwei Reihen mit Bäumen und Sträuchern getrennt und lädt, dank vieler Bänke, zum verweilen ein.
Die Amalifitana ist wesentlich besser zu befahren, als ich mir vorstellen konnte. Das liegt vorallem an dem nun deutlich geringeren Verkehrsaufkommen. In Maiori ist für heute der Wendepunkt. Ich beschließe diese Straße einmal ganz zu befahren, sofern mir das vergönnt ist. Da für unseren jährlichen Rad-Urlaub die Anreise mit dem Auto zulange ist, wird das wohl eher etwas fürs Rentenalter.





Sa. 31.08

Das Wetter ist heute so richtig gut, Manus Stimmung verbessert sich schlagartig. Ihre leichten Depressionen, insbesondere über das Wetter, verwehen. Also auf zum Platz an der Sonne. Ich brauch heute mal wieder Fleisch, so gut wie Büffelmozarella, Tomaten und Pizza auch sind. Die Fleischwaren sind super.
Gegen Abend fahren wir in die Maximal. Ein gigantisches Einkaufszentrum mit großem Supermakt (Carefor).
Der Abend klingt aus mit einem Besuch unseren aus Schwetzingen und Oftersheim stammenden Nachbarn, Timo und Sonja mit Kind Sarah. Sehr sympathisch - alle drei. Insbesondere überrascht und unterhält uns Sarah mit ihrer quirligen Art sowie ihrer Bauchtanzeinlage.

So 01.09

letzter Strandtag.
Morgens lange mit Schäfers gequatscht und dann an den Strand




Foce die Tramonti heißt soviel wie Sonnenuntergang an der Flussmündung. Das ist der richtige Titel zum richtigen Platz. Es gibt viele schöne Stellen an denen man den Sonnenuntergang genießen kann. Unser Platz gehört dazu. Ob am Wohnwagen sitzend oder direkt an den Felsen. Die Sonne verfärbt den Himmel und das Wasser, erst zart gelb dann golden um dann glutrot am Horizont einzutauchen. Ist sie unterm Horizont verschwunden erleuchtet sie mit voller Intensiität den Himmel. Sie verzaubert unsere Sinne. Theatralisch jedes mal aufs neue. Wieso sehen wir den Strahl der Sonne als Spiegelung in Wasser direkt auf uns zukommen? Wir können uns bewegen nach recht nach links, die Spiegelung geht mit. Die Spiegelung bildet die Linie von der Sonne in unser Auge. Dieser Strahl ist einzig für unser Auge und genau für dieses. Kommt hier zusammen was einst einen gemeinsamen Ursprung hatte? Haben die Monisten doch recht? Vielleicht. Uns wird warm, wir entspannen und lassen den Moment auf uns wirken. Die Szene brennt sich in unser Gedächtnis. Wir können sie speichern, um sie an dunklen Wintertagen wieder hervor zu holen. Vermutlich ist das der Grund weshalb uns Sonnenuntergänge so gefallen.


 

 

Pompei

Mo 02.09

Wir kommen gut so gegen 10:00 Uhr weg vom Platz. Gut Manu funktioniert morgens noch nicht so richtig, aber das kenn ich ja schon.
Wir sind zügig nach etwas mehr als einer Stunde hier. Unterwegs haben wir uns noch mit gutem Büffelkäse versorgt. Wir sind auf dem Campingplatz Zeus. Der Platz liegt super. Direkt von der Autobahn runter dann etwas den Berg rauf und schon ist man dort, sofern man nicht von geschickt agierenden Türstehern der beiden anderen Plätze einweisen lässt. Zeus liegt direkt vor dem Eingang Porta Marina und an der Bahnlinie von der aus man nach Neapel oder Sorrent aufbrechen kann.
Gegen 14:00 Uhr sind wir dann in der geschichtsträchtigen und sehr berühmten Stadt. Griechisch beeinflusst, wunderschöne Bauwerke, Tempel, Theater, herrschaftliche Häuser, Kneipen und an jeder Eck ein Bordell, kurzum spät römische Dekadenz, vom Vesuv verdeckt und von einem Engländer wieder aufgedeckt. Es sehr beeindruckend durch diese Ruinen zu marschieren und diese Stadt auf sich wirken zu lassen.
Unser Fremdenführer – oder wie sich das “Sicherheitspersonal” ihr Gehalt aufbessert und wir zu wunderschönen Städten geführt werden.












Di 03.09

Bella Napoli bzw. Gangsters Paradise.
Mit gemischten Gefühlen sitze ich im Zug nach Neapel, H.G. ist völlig locker, ich halte beim Aussteigen krampfhaft meine Tasche fest, man hat ja soviel gelesen. Und Mist: das Pfefferspray vom ADAC habe ich auch vergessen. Wir wollen ins Nationalmuseum, doch das hat ausgerechnet heute geschlossen. Es ist heiß und wir laufen einfach los, sehen viele schöne Bauwerke und noch immer bin ich nicht entspannt- obwohl es hier wunderschöne Schuh- und Taschengeschäfte gibt. Ich kann nichts kaufen ! Die Menschen, die wir ansprachen um nach dem Weg zu fragen sind alle sehr nett und hilfsbereit. Wir meiden das Spanische Viertel, laufen durchs Bankenviertel, wo sehr viel Polizeipräsenz ist, aber auch da ist`s mir mulmig, die sind alle bewaffnet. Ehrlich, ich war froh wieder in meinem Wohnwagen zu sein.


















Levanto

Mi 04.08

Wir fahren zurück Levanto, wollten noch einmal in diese schöne kleine Stadt und einen letzten Strandtag genießen.
Nach anstrengender Fahrt, stellen wir fest, dass Aqua Dolce voll belegt ist. H.G. fährt mutig den steilen Berg hinauf in der Hoffnung einen Wendeplatz zu finden, die Straße wird kurviger und enger. Uns bleibt nichts anderes übrig als den Wohnwagen am Berg abzuhängen, das Auto zu wenden und wieder neu anzuhängen. Wir haben dieses schweißtreibende, abenteuerliche Wendemanöver geschafft.  Unser Ersatzcampingplatz liegt in einem Tal, sehr ländlich, Pferde, Hühner und Katzen. Eine davon hat unsere eingewickelte Wurst vom Tisch geklaut. H.G. braucht Allergietabletten, aber der Strand in Bonnasola war wirklich toll und das Wasser herrlich blau.



 

Do 05.09


Zuchwil

Fr 06.09

Auf nach Zuchwil.Wir besuchen Annette und Klaus.
Ein schöner Abend mit gutem Schweizer Köse und Limoncello aus Amalfi .



Back to Oftersheim

Sa 07.09

Letzte Etappe. Heimfahrt.

Themen:

Es funktioniert alles – ein bisschen

Krass der Unterschied zwischen der Schweiz und Italien. Gut es gibt das Tesin als Puffer und Norditalien als Eingewöhnungs- bzw. Übergangsgebiet.
Betrachten wir beispielsweise die Sanitäranlage des Schweizer Campingplatzes mit der Italienischen. Die Sanitäranlage in der Schweiz ist klein, älteren Datums und absolut kein Wellnes-Bereich. Aber alle Teile sind sofern vorhanden 100% funktionsfähig. Die Dusche kann in den dafür vorgesehenen Halter gesteckt werden, die Duschvorhänge sind gewöhnungsbedürftig aber funktional, der Haken an der Wand hält und die Türklinke funktioniert tadellos.
Der Duschbereich in Levanto sieht neu und einladend aus. Um Missverständnissen vorzubeugen, alle Sanitäranlagen sind in einem sauberen und benutzbaren Zustand, das hier nicht das Thema. Sondern. Beim Versuch die Handdusche wieder an den dafür vorgesehenen Halter zu hängen, dreht sich dieser um und nur mit Geschick gelingt es, die Dusche dann doch noch in den dafür vorgesehenen Halter zu bringen. Dafür gibt es Klodeckel, die nach dem Gebrauch automatisch nach oben klappen um mit Desinfektionsmittel besprüht zu werden. Das funktioniert perfekt, kann aber bei falscher Bedienung zu unerwünschten Nebeneffekten führen. Gewöhnungsbedürftig ist, dass diese Klos permanent feucht sind, aber nicht nur an den dafür vorgesehenen Stellen. Klodeckeln werden weiter im Süden generell als überflüssig angesehen, somit entfällt dieser Punkt für den Platz Foce dei Tramponit. Nun zu den Türschlössern. Unsere Anlage "Foce dei Tramponti" hat im Männerbereich drei Kols. Die Türen sowie die Wände sind aus einfachen Plasitkplatten, die Klinken sind aus ähnlichen Material, der mechanische Anteil ist einfacher Natur und mit der üblichen rostbraunen Patina überzogen. Die erste Klinke funktioniert beim Schließen, weigert sich allerdings beim Öffnen. Erst der dritte oder vierte Anlauf ist erfolgreich. Die zweite Tür macht schon beim Betreten einen wenig seriösen Eindruck, da die Klinke nach unten hängt. Wird der Riegen umgedreht, so stellt sich die Klinke auf und steht nun so da, wie sie eigentlich sollte. Nach dem Geschäft dreht man den Riegel wieder zurück und die Klinke fällt in ihren ursprünglichen Zustand, also herunter hängend, zurück. Nach dem Hochheben des Hebels kann die Türe ganz normal geöffnet werden. Die dritte Tür bleibt besser offen, abschließen wird überbewertet.
Es funktioniert alles – ein bisschen. (Oder: nichts funktioniert zuverlässig.)

 



Handy

Die 100% Netzabdeckung des Handynetzes ist in Italien ein, in der Verfassung verankertes Menschenrecht (da bin ich mir sicher; falls dies allerdings nicht der Fall sein sollte, so kommt diese Grundgesetzänderung bestimmt in Kürze). Es gibt hier kaum noch Frauen die beide Hände frei haben, es sei denn sie verfügen über eine Freisprechanlage.

Müll

Südlich von Rom insbesondere ab Neapel, verschwindet der Unterschied von noch zu gebrauchenden Gegenständen und Müll. Ein für viele Menschen nicht zu unterschätzendes Problem wird hier zum allgegenwärtigen Bild. Wilde Müllhalten sind nicht störend sondern haben eher den Charakter von Vorratshaltung oder Begleitfauna (Unkraut). Plastikflaschen -tüten, sonstige Verpackungen zieren den Wegrand wie auch das Flussufer. Eine allgegenwärtige, zweifelhafte Bereicherung. Nicht, dass es an zentral aufgestellten Mülleimern fehle, nein wohl eher an der Einstellung und am Empfinden.
Liegt es an dem von der Müll-Mafia beherrschten System? Oder an jedem Einzelnen? Kein Ahnung, aber durch einfache Maßnahmen, wie z.B. Plastiktüten die man bezahlen muss, Müllvermeidung in der Verpackungsindustrie, sowie das Dosen- bzw. Flaschenpfand, wäre der Landschaft sowie den Menschen sehr schnell geholfen.
Es gibt auch müllfreie Abschnitte. Unser Campingplatz sowie der Strand, der wohlgemerkt von drei Campingplätzen benutzt wird gehören dazu. Wie so oft sollte beides zusammentreffen, die richtigen Maßnahmen seitens der Regierung und die Einstellung jedes Einzelnen.
Der Müll ist ein Problem! Als Touristen, die mit dem Auto bzw. mit dem Rad duch die Lande ziehen, fühlen wir uns unwohl. Dieser Unwohlfühl-Faktor wird bei unserem, an der Sele Mündung gelegenen Landstrich, wegen des sich bis Solerno ziehenden Straßenstrichs, der miserablen Nebenstraßen und der überwiegend aus Albanien, Indien und Afrika stammenden Feldarbeiter, deren trostlose Situation oft ungeschminkt in ihren Gesichtern steht, noch verstärkt.
Das ist schon mit ein Grund, dass hier fast nur italienische Urlauber befinden. Diese kommen überwiegend aus Neapel und Umgebung sind an den Müll gewöhnt und nur einen Katzensprung von hier entfernt.



Urlaub unter Italienern

Italienisch Duschen

Mit der Familie am Strand

Gemeinsames Essen

Opa mit Baby am Sttand

Alles hat seine Zeit