Sonntag, 8. Januar 2012

Fichtelberg (Erzgebirge)




Hotel: Fichtelberghaus





 Erzgebirge Fichtelwald (Hotel) Silvester 2011/2012
27.12.2011 Dienstag
Die Weihnachtsfeiertage sind vorüber. Was für ein Segen. Weihnachten stand mal wieder unvermittelt vor der Tür. Es war nur wenig Zeit der Besinnung und der Vorbereitung auf das Fest. Die Adventszeit wurde überschattet von Rainers plötzlichem Tod. Unfassbar und ergreifend für alle, die ihm nahestanden.
Gleich nach dem 2. Weihnachtsfeiertag sind wir gestartet. Unsere Liesel führte uns diesmal über die Tschechei. Das war keine schlechte Idee. Die Strecke ist wohl etwas kürzer und führt über eine noch nicht fertiggestellte Autobahn (bzw. Schnellstrasse) und entsprechende Landstraßen. Wenn das fehlende Stück fertiggestellt ist wird es noch einfacher sein.
Die gesamte Anreise über war es bewölkt, leichter Regen und Nebel wechselten sich ab. Richtig interessant wurde die Fahrt, als wir den Fichtelberg hinauffuhren. Es wurde langsam dunkel und leichte Schneeverwehungen kamen auf. Die Serpentinen waren gut zu fahren, dennoch wirkte die Szenerie wie aus einem Film von Alfred Hitchcock.
Oben angekommen bläst uns ein stürmischer Wind um die Ohren. 


  



28.12. Mittwoch
Wunderschön auf dem Gipfel des Fichtelbergs gelegen. In seiner Urversion wurde das Haus 1889 eingeweiht. 1963 brannte es bis auf die Grundmauern ab. 1967 wurde dann ein, dem damaligen Zeitgeist entsprechendes, Bauwerk fertiggestellt und seiner Bestimmung übergeben. Das Bauwerk war von solcher unverbesserlichen Anmut, dass es 1996 für 1 DM verkauft wurde. 1999 wurde es in seiner heutigen Form neu eröffnet. Herzlichen Glückwunsch. Dieses Hotel ist eine wirkliche Bereicherung, ziert den Fichtelberg und erfreut seine Besucher.




     


Der Nutzen des Fichtelberges zum alpinen Skifahren entspricht in etwa dem Mittelwert aus Nordschwarzwald (z.B. Hornisgrinde) und dem Feldberg. Zu schwer? Nun die Abfahrten sind kurz dafür sind die Wartezeiten am Lift lang. Die Pisten selbst werden gut präpariert.

    


Dafür ist die Gegend ein Eldorado für alle die den Ski-Langlauf bevorzugen. Herrliche Loipen tolle Landschaft und alles was man sonst noch braucht. 
29.12. Donnerstag
Bin heute bis 13:00 Uhr Ski gefahren. Nach drei Abfahrten und kurz vor beidseitigen Wadenkrämpfen, bedingt durch das lange Anstehen, hör ich auf.
Manu nervt schon die ganze Zeit mit Seiffen. Sie will hin – ich nicht. Daher sind wir heute Nachmittag nach  Annaberg gefahren.



Auf dem Rückweg decken wir uns bei Frau Sonntag ein. (Grundausstattung für den Schwipsbogen)
Am Abend werden wir mit einem 4 Gänge-Menü verwöhnt.





30.12. Freitag


Über Nacht gab es Neuschnee. Auf der Kuppe wurde er verweht, aber im Wald da blieb er liegen und bildete so einen watteweichen Bezug über die Waldwege. Eigentlich keine idealen Bedingungen zum Rodeln, aber die Fahrt wird gedämpft und selbst ein Umfallen würde glimpflich verlaufen. Also doch ideal um mit Manu an den Start zu gehen.




Auf geht es mit den Hörnchen Schlitten ab ins Tal. Schneeverwehungen am Schritt machen die Manu fit.



Nachmittags bin ich dann ab zum Langlauf. Langlauf macht wirklich Spaß. Es ist ein klassischer Ausdauersport, also geeignet für die alten Tage J Die Gegend rund um den Fichtelberg sind hervorragend für den Langlauf. Leider kann man das vom Wetter in diesem Urlaub nicht sagen. Die ersten Tage waren noch schön, danach wurde es wärmer und regnerisch.    
31.12.2011 Samstag
Wandern durch den schönen Winterwald.





Gleich ab dem Hotel laufen immer der Loipe entlang, kommen zunächst zur Sachsenbaude, schauen uns das Skistadion an und machen dann mal rüber zu den Zechen in die Zechei.






Hier bewundern wir die Kait Skier, die hier auf einer entsprechend großen Wiese ideale Bedingungen finden.






Anschließend gehen wir weiter noch Oberwiesenthal über den tief verschneiten Wanderweg Zechengrund, der mitten durch ein Stück Naturschutzgebiet führt.




In O-dahl kehren wir in einem Kaffe ein. 








Für den Heimweg kommt Manu auf die fabelhafte Idee den Bus zu nehmen. Als dieser nur bis zum kleinen Fichtelberg fährt wird sie sauer. Das hilft aber nicht uns bleibt nichts übrig als der Aufstieg zu Fuß. Mir hat‘s gefallen.  





Das Zufall führte ein sehr sympathische und liebenswertes Paar an unseren Tisch. Ines und Klaus. Ines ist Ärztin und Klaus Physiotherapeut. Tolle Ergänzung in jeder Hinsicht. Wir unterhalten uns prächtig miteinander und habe unseren Spaß. Eine echte Bereicherung unseres Urlaubes.

 Heute feiert Ines ihren 50zigsten. Keine schlechte Idee dem sonst üblichen Geburtstagsrummel völlig entschleunigt zu entgehen. 




Mit viel Aufwand wurde das „Guck“ für die Silvesterfeier gestaltet. Gleich am Eingang erhielten die Frauen ein Kopfschmuck mit Feder und die Männer einen Hut je nach Wahl in weiß oder schwarz. Moulin Rouge war das Thema. Nach dem Sektempfang und einer Begrüßungsansprache, ging es mit einem super Buffet los. Ob die Austern nun allen schmeckten weiß ich nicht, aber der Rehrücken vom Wild aus den heimischen Wäldern war gemeinsam mit der Sauce ein unvergleichliches Erlebnis. Anschließend spielt der Discjockey Lieber von Andrea Berg & Co. Die Alten schwingen das Tanzbein. Aufgelockert wird das Alles durch eine kleines süßes Mädchen, das sich munter insbesondere mit Ines und Klaus unterhält und auf der Tanzfläche für Abwechslung sorgt. Wir unterhalten und amüsieren uns bestens und kurzweilig geht der Abend vorüber. 

   
    


2012 Neujahr

Schwibbogen – Schwipsbogen
Das Erzgebirge war, für mich noch vor einem Jahr, also vor unserem ersten Besuch im Honighäusle, ein weißer Fleck auf der Landkarte.
Wikipedia:“ In Tälern der höheren Lagen des Erzgebirges (höchste Erhebung: Fichtelberg, 1214 m) gab und gibt es als Folge des früher dort betriebenen Bergbaus sehr viel Kleinindustrie. Man fand eine Menge Erze[10] und Edelmetalle. Marienberg, Annaberg, Schneeberg sind Städte, in denen der Bergbau einst vorherrschte. Nach 1945 gewann der Uranabbau[11] große Bedeutung, verursachte allerdings erhebliche Umweltschäden. Berühmt geworden ist das Erzgebirge überdies durch seine Holzspielzeug- und Glaswarenindustrie, deren Produkte in alle Welt gehen. Natürlich war und ist das Erzgebirge beliebte Fremdenverkehrsregion, vor allem im Winter.“
Wann denn auch sonst. Herrscht doch gefühlt 11 Monate im Jahr Winter. Nun ja es kann auch etwas weniger sein, aber der Winter prägt die Gegend, die Menschen und deren Häuser. Um der drohenden Winterdepression zu entgehen, lieben es dort die Menschen Schwibbögen gut beleuchtet in ihre Fenster zu stellen. Hier haben die Häuser keine Rollläden, die sobald sie geschlossen würden, den leuchtenden Seelenrettern ihre Wirkung beraubten. Fälschlicher Weise gibt es immer wieder Abhandlungen über die Entstehung dieses originellen Fensterschucks.
Alles Quatsch. Erfunden wurde dieser Bogen von einem steht’s leicht alkoholisierten Bergmann aus Hammerunterwiesenthal. Im Original handelt es sich also um einen Schwipsbogen. Die Idee fand rege Nachahmer und somit weite Verbreitung. Um die fortschreitende Alkoholisierung ganzer Täler (und damit deren sicheren sozialen und wirtschaftlichen Niedergang) entgegen zu wirken wurden die wunderschönen Bögen von missionierenden Antialkoholikern kurzerhand zum Schwibbogen umfunktioniert. Der Schnaps wurde durch einen Bergmann und seine Frau ersetzt. Den Rest der Geschichte kann man sich leicht selbst zusammen reimen. 
In Oftersheim wurde ein restaurierter Schwipsbogen gefunden und archiviert.





Noch ohne Text:




































Arthur Schramm