Sonntag, 6. Juni 2010

Lissabon























21.05.2010 Freitag

Endlich ist es soweit. Endlich, da wir beide doch nun recht lange keinen Urlaub hatten (mein Ski entfiel dieses Jahr), da wir beide viel gearbeitet hatten (Manu hatte neben der Arbeit auch den Posten im Gemeinderat und zusätzlich noch die Ausbildung zum Fachwirt erfolgreich absolviert) und da wir dieses Jahr einen Mai komplett verregneten Mai hatten.

Um 6.30 Uhr werden wir vom Flughafenzubringer abgeholt. 9.25 ist Start nach etwas mehr als 3 Stunden landen wir in Lissabon. Blauer Himmel und 30 Grad. Mit dem Taxi geht es ins Hotel TURIN. Ein schönes 4 Sterne Hotel 10 Min zu Fuß vom eigentlichen Zentrum entfernt. Unser Zimmer ist geräumig, modern eingerichtet, gute Betten, der Sanitärbereich perfekt. Sanfte Musik durchströmt das Zimmer zentral geregelt gleich neben der Klimaanlage.





Nach etwas Relaxing geht es auf in die Stadt und in die Hitze. Um diese Uhrzeit sind Wenige unterwegs ich tippe die Hälfte sind Touristen die unabhängig von der Wetterlange möglichst viel sehen müssen. Wir haben Hunger und daher müssen wir raus.




Vom Park Eduardo der 7. schlendern wir die Avenida de Liberdade eine Prachtstraße in Richtung Zentrum. An einer belebten Kreuzung kehren wir ein. Unter einer Markise gibt es Wasser und etwas zu Essen. Es ist laut und heiß und es stinkt nach Abgasen und trotzdem lässt es sich aushalten.


Zu Fuß geht es weiter in Richtung Tejo.

Der Bahnhof Rossio ist ein wunderschönes Gebäude liebevoll restauriert – sehenswert. Wir fahren mit dem Gloria Lift (Straßenbahn) ins Bairro Alto.





Traumhafter Blick über die Altstadt.


Auf der Suche nach einer Abkühlung finden wir eine Bar. Das Teil ist total schräg. Alle Wände und Decken sind vollständig mit Bierkrüge, Bilder und Krimskrams voll. Manu nimmt einen Sekt und ich einen Portwein. Zum Glück bestellte Manu nicht den Champagner sondern den hiesigen portugiesischen Sekt. Auch so kostete das Vergnügen ein komplettes Abendessen.

Mit dem Bus geht es in Hotel – zuvor einkehr in einem Restaurant/Bar – wir bestellen Salt und bekommen Nudel mit Schrimps. Trinken Super Bock (ein erstaunlich gutes Bier)

22.05.2010 Samstag, sonnig, ohne Wolken 28 Grad

Frühstück und ab zum Sightseeing-Bus.


Wir haben für zwei Tage gebucht, heute ist die blaue Strecke dran. Diese geht als erstes für uns zum Marinemuseum, dann zum Torre de Belem und am Ufer des Tejo zum Denkmal für die großen Entdecker: Padrao dos Descobrimentos.






Ein wunderschöner Platz liegt vor dem Monument, in den die Weltkarte eingelegt ist. Der Turm ist 50 m hoch, natürlich fahren wir hoch. Die Aussicht ist fantastisch. Weiter geht’s zur Kirche Santa Maria de Belem, hier ist das Grab von Vasco da Gama.





In einem wohl für seine Spezialitäten bekannten Kaffee schauen wir nur kurz rein, denn es ist total überfüllt. Die Wände sind alle kunstvoll gefliest. Unser Bus bringt uns zu einem schönen Park, in dem wir Kakteen und riesige Bäume bestaunen. Dann noch eine letzte Kirche, Basilika da Estrela, hier war vor kurzem unser Papst zu Besuch.








Zurück im Hotel muss Manu sich ausruhen, H.G. sucht einen Supermarkt und landet in einem riesen Einkaufszentrum und findet den Ausgang nicht so schnell. Wir essen sehr gut gegenüber unserem Hotel und sind um halb elf todmüde.

23.5.10 Sonntag: sonnig, viel Wind und eine neue Route- runter zum Tejo und dann links

Heute geht es auf das Expo- Gelände: Riesige, futuristische Gebäude, große Plätze und eine Seilbahn über dem Tejo. Hier ist das moderne Zeitalter gut zu sehen. Wir sind beeindruckt, aber richtig gefallen, tut es uns nicht.





















Wir besuchen das Ozeanarium - das sollte man nicht auslassen. So nah bei Haien, Sonnenfischen und Barrakudas zu stehen, ist schon etwas Besonderes. Es gibt Tiere aus allen Weltmeeren zu sehen, doch der Star ist ein Biber, der sich fotogen in einem Becken räkelt.









Nicht weit entfernt liegt das größte Einkaufszentrum der Stadt: Vasco Da Gama. Hier gibt es wirklich alles was das Herz begehrt, doch wir finden nichts- vielleicht ist uns das einfach alles zu groß. In all diesem für uns großem Durcheinander, finden wir nicht mal unsere Bushaltestelle und sind leicht genervt. Nehmen irgendeinen Bus auf dem unsere Richtung steht und fahren zurück ins Hotel. Manu will heute nicht mehr raus, doch H.G. geht noch um die Ecke zum Bier.

24.05.10 Montag, Sonnig ,viel Wind und ab ans Meer

Nach dem Frühstück geht’s in die Metro, die Ticketautomaten, nur portugiesisch beschrieben ist für uns sehr schwierig. Aber nette Helfer finden sich überall und so schaffen wir die Fahrt zu Bahnhof. Mit dem Zug geht’s 25 km an der schönen Küste entlang. Unser erster Halt ist Estoril, ein verträumter Badeort.










Wir liegen am Meer, ziehen die Schuhe aus und testen das Wasser - noch ganz schön kalt. Aber für ein Sonnenbad reichen die Temperaturen aus und so nennt H.G. mich am Abend „Redhead“. Weiter geht es mit dem Zug nach Cascai.







Hier gibt es eine wunderschöne gemütliche Innenstadt und kleine Strände. So verbummeln wir unseren Tag am Meer und fahren völlig relaxed zurück ins Hotel. Wir halten ein Schläfchen und gehen nun wie die Lissaboner erst gegen neun zum Essen. Das Lokal ist typisch: grelles Licht, Cola aus Dosen, Wasser aus Plastikflaschen und mindestens 3 Fernseher im Lokal- es läuft Fußball. Die Wände sind gekachelt, der Fußboden gefliest und die Akustik ungedämpft. Die portugiesische Mannschaft spielt nicht gerade glücklich, deshalb sind die vielen Kellner mehr vor dem Fernseher als bei ihren Gästen. Aber irgendwie kriegen wir doch unser Essen und das schmeckt verdammt gut. Gute Nacht um halb zwölf.

Dienstag, 25.05.10 Leichter Regen, bedeckt 20 Grad

Wir schlafen richtig aus, frühstücken lange und gehen shoppen im El Corte Ingles einer großen Shopping-Mall. Dieser Einkaufcenter liegt nah bei unserem Hotel und dem Park Eduardo. Wir kaufen eine schöne Tischdecke für zu Hause und Zehensandalen für Lena. Anschließend kleiner Snack und ein Mittagsschläfchen.













Gegen vier Uhr geht’s zur Metro, steigen erst mal falsch ein, merken es aber sofort und wenden. Am Baixa Chiado steigen wir aus und machen uns auf den Weg durch die Stadt. Viele enge Gassen und viel Treppen bis wir in die alte Straßenbahn 28 steigen und eine Rundfahrt machen. Unser Ziel ist der bekannte Friedhof Prazeres, leider ist er schon geschlossen. So genießen wir ein Bier im schönen Park Estolril und fahren weiter ins Bairro Alto, wo wir sehr gut zu Nacht essen. Nun ist es schon dunkel und wir genießen den Blick über das erleuchtete Lissabon. Runter geht’s mit dem Elevator da Gloria zur Metro, die auch leider schon geschlossen hat (letze Fahrt um 21,30 Uhr, das sollte man wissen, wenn man sich ins Nachtleben stürzen will). Aber Busse fahren und so sind wir gegen 23.30 Uhr wieder im Hotel.








Mittwoch 26.05.2010

Heute steht Sintra auf dem Programm. Bekannt ist der Ort vor allem durch seine zum Teil Jahrhunderte alten Paläste, die Touristen aus aller Welt anlocken. Seit 1995 ist die Kulturlandschaft Sintra Weltkulturerbe der UNESCO.

Nach dem Frühstück (das heute etwas später eingenommen wurde) geht es zunächst mit der Metro zum Bahnhof Rossio. Danach mit dem Zug nach Sintra. Mittlerweile sind wir richtige Profis im Karten aufladen. Ohne ein Wort portugiesisch zu verstehen wähle ich die Tasten so lange bis der billigste Preis erscheint. Das hat funktioniert und das obwohl jede Fahrt ein Schaffner kommt und kontrolliert.

Lissabon hat erstaunliche Ausmaße unglaublich lange erstreckt sich das Häusermeer entlang der Zugstecke. Nach 45 Min Fahrt sind wir in einem wunderschönen Bahnhof angekommen. Ein Kleinod. Jetzt ist es Zeit für einen Kaffee in der Kneipe vis a vis.

Mit dem Bus geht es zur Festung Mouros oberhalb der Stadt. Diese war von den Mauren vor langer Zeit errichtet worden. Wir ersteigen gemeinsam die Mauern und erfreuen uns an der Aussicht auf Lissabon und Umgebung. Im Laufe des Tages wird die Sicht besser und gibt den Blick auf das Meer frei.









Weiter geht es zum nahegelegenen Schloss de Pena. Okay der Name ist zwar scheiße aber das Schloss ist ein wahres Märchenschloss. Manu ist verzückt. Der Welt entrückt. Nun einmal objektiv, das Schlösschen hat es in sich. Die Lage ist perfekt, der Baustil gemischt, wichtig ist, dass es bis 1910 noch in Betreib war. Der letzte König Manuel regierte gerade mal zwei Jahre in diesem Schloss, danach musste er ausziehen. Nach der Revolution war Schluss mit Lustig. Den Pomp vergangener Tage lassen wir uns nicht entgehen.













Der Park durch den wir gehen hat ein bisschen was von einem Dschungel. Er wurde extra von seinen Erbauern so angelegt. Fantastisch. Der Blick über das weite Land nach Lissabon, Cascais und das Meer ist einzigartig. Nach so viel Kultur und Treppen geht’s hinab in das Städtchen Sintra. Ein kleines beschauliches Örtchen. Wir essen und fahren zurück nach Lissabon.


Donnerstag 26.05.2010

Morgens. Manu pennt. Ich bin wach. Also ein normaler Morgen. Wir beide haben sehr gut geschlafen und stellen gemeinsam fest, dass wir unsere Arbeitswelt erfolgreich verlassen und uns auf eine sehr schöne Reise begeben haben. Heute steht ein Museum auf dem Programm. Gulpenkian gleich bei uns um die Ecke. Wir sehen schöne Teppiche, Vasen und Krims Krams aus alter Zeit. Es ist wirklich sehenswert. Danach essen wir noch im Restaurant. Noch mal geht’s ins tolle El Corte Ingles, wo H.G. sich endlich einen neuen Geldbeutel kauft. Manu findet eine tolle rote Handtasche, eigentlich ist es mehr ein kleiner Koffer. Das war unser Vormittag-Programm. Nach einer kleinen Pause im Hotel geht es wieder in die Stadt. Auf zur letzten Runde in Lissabon.




Eigentlich wollten wir mit dem Bus runter in die Innenstadt. War Manus Idee. Glücklicher weise, denn wir gingen letztendlich zu Fuß bis zum Ziel. Der Elevator St. Justa mitten im Zentrum der Altstadt bringt uns in die Oberstadt, das Bairro Alto.

Der Aufzug ist toll besser ist die Aussicht von oben und noch besser ist es einen Kaffee direkt im angrenzenden Lokal genießen.

Die Suche nach der Straßenbahn 28, die uns in die Alfama bringen soll ist schwierig aber gelingt. Nach ein paar Stationen steigen wir irgendwo aus und siehe da, wir finden den Aussichtsplatz, der im Merianheft als besonders schön bezeichnet wird. Und das ist nicht gelogen. Die kleine Kirche St. Luzia ( alte Templerkirche)ist auch sehenswert: der alte Herr erklärt uns alles , wir verstehen nicht viel aber er war so nett.















Und weiter geht’s: hoch hinauf zur Burg Sao Jorge. Und das beste kommt zum Schluß- diesen Blick über ganz Lissabon werden wir nicht vergessen. Unser letztes Abendessen nehmen wir in der Alfama in einem kleinen Lokal ein, der Kellner war sehr lustig und legte eine Rechnung von 465,00 € vor.























Freitag 27.05.2010

Abreisetag. Tja so schnell geht es. Denke man eigentlich immer wenn es vorüber ist. Lissabon ist eine Reise wert. Ganz viele neue Eindrücke in einer pulsierenden europäischen Großstadt. Flächenmäßig ist Lissabon riesig – insbesondere mit den Vororten. Dennoch ist diese Stadt nicht eng. Die Hauptverkehrsstraßen sind breit und es gibt genügend Parks. Im Gegensatz dazu wirken Altstadtviertel verwoben. Dieser Eindruck rührt insbesondere von den schmalen Gassen und den vielen Hügeln auf der die Stadt liegt. In der Architektur stehen alte und neue Gebäude - arm und reich dicht bei einander. Obgleich sehr viel restauriert bzw. neu gebaut wird gibt es noch viele alte morbide Häuser. Zurzeit steht auf den internationalen Finanzmärkten der Euro unter Druck. Neben Griechenland ist die Staatsverschuldung auch in Portugal wesentlich zu hoch. Klar das sind Probleme die man in den Griff bekommen muss. Betrachtet man die europäische Entwicklung der letzten Jahrzehnte, dann sollten wir stolz auf das Erreichte sein.

Dienstag, 8. Dezember 2009

Weinwochenende in der Pfalz 2009



Hallo Leute,
dieses Jahr sind wir bei Tante Christa in Schweigen. Das ist dort wo die Deutsche Weinstraße beginnt. Also zumindest wenn man von Frankreich her kommt. Sieht man das Ganze aus der Richtung von Oftersheim aus kommend, dann endet sie hier. Gut das wäre geklärt.
Angereist sind wir am Freitag den 04.12.09.




Ab 19 Uhr gibt es ein Essen bei Tante Christa. Eine sehr gute Pfälzer Platte. Die richtige Grundlage für ein paar weitere Pfälzer Spezialitäten in liquider Form.
Samstag 05.12.2009:
Das Wetter ist bescheiden. Es regnet nicht ununterbrochen - und das war auch schon die gute Meldung.
Was solls. Schließlich lassen sich Pilger wie wir uns nicht einfach so abhalten. Bin dann mal weg (sprach das Großmaul). Weiß nicht was dieses Weichei so alles berichtet. Für uns war das ein Kinderspiel.



































Wir bezwingen spielend die Teilstrecke und erreichen gut gelaunt Weißenburg.













Der Anteil der muslimischen Mitbürger steigt auch in Frankreich unaufhaltbar.





Weihnachtsmarkt - Kirche - Kaffee mit echt scharfer Bedienerin. Eine bereits in die Jahre gekommene Domina. Alter Schwede hatte die einen Ton drauf.
Wieder in Schweigen angekommen trennen sich die Wege. Manche gehen sich ausruhen - Wolfgang und ich bevorzugen einen Besuch beim Winzer Leiling.





Ein sehr schönes Lokal.

Abends gibt es prima Essen à la carte. Natürlich bei Tante Christa. Das war sehr gut - alle sind zufrieden und all dann auch noch ein paar Lieder angestimmt werden sind sich alle wieder einig. Das Leben ist schön.

Der Sonntag steht - wettermäßig - dem Samstag in Nichts nach. Grau und Regen. Wir wandern nach Dörrenbach. Romantisches Städtchen.







Das Mittagessen fällt zumindest für einige bescheiden aus - die Suppe war unter aller Sau - der Rest von ihr.




Zurück nach Schweigen wandern wir durch die Wingert - das ist schneller und auch sehr schön.

Fazit: Es war mal wieder sehr schön.


















Mittwoch, 16. September 2009

Kroatien - Primosten - Schiffsreise - 2009


Kroatien 2009

Sonntag 16.08.2009

6:00 Uhr ist Abfahrt. Wir nehmen wieder die Route über Heilbronn, Nürnberg Regensburg, Passau, Richtung Linz, Abzweig Wels, Graz, Maribor, Richtung Zagreb, Karlovaco, vor Svetie Rock an der Raststätte Zir (oder so) übernachten wir. Das Hotel ist empfehlenswert. Wir haben so um die 900 Km hinter uns gebracht. Die Fahrt selbst verlief sehr angenehm. Wenig Verkehr.



Montag 17.08.2009

Wir frühstücken gut und brechen bei Zeiten auf. Wir erreichen gegen 12 Uhr den Campingplatz Camp Adriatic.

Die Zelte werden aufgebaut, wobei Manu und ich uns richtig blöd anstellen, aber nach endlicher Zeit dann doch erfolgreich waren. Ich freue mich, dass es mit der Reservierung geklappt hat. Unsere Plätze sind sehr gut. Wir kaufen nur ein paar Schritte und sind am Wasser. In diesem Jahr gibt es am Strand sogar Liegestühle, die wir natürlich nach guter deutscher Sitte sofort belegen.



Unsere Tage sind gemütlich: Frühstück, baden, schnorcheln, ein bisschen Wassergymnastik, ein kleiner Mittagssnack, ein längeres Mittagsschläfchen in der beliebten Hängematte, dann wieder sonnen, Triomino spielen und abends ein gutes Essen und leckeren Wein. Dazwischen ein kleiner Ausflug nach Primosten mit Shoppinggarantie, Wein vom Weindoktor und eine Honigprobe.



















Am Samstag lassen wir unsere Miturlauber allein auf dem Campingplatz und brechen unsere Zelte ab.

Wir besorgen uns ein Messer und fahren nach Split. Warum ein Messer? Na, damit wir endlich in See stechen können!

Samstag 22.08.2009

Einschiffen in Split. Der Tag beginnt im Gegensatz zu den Tagen davor wesentlich früher. Zelt abbauen und alles verstauen noch bevor die Hitze beginnt. Noch ein erfrischendes Bad im Meer und dann kann es losgehen. Wir haben ausgecheckt sitzen im Auto und wollen starten, da kommt uns freudig gestikulierend Thomas entgegen. Na die Freude ist groß, so auf die letzte Sekunde vor der Abfahrt treffen wir die Freunde (Thomas und Gabi), die wir letztes Jahr hier in Primosten kennen gelernt haben.




Die Fahrt auf der Küstenstraße nach Split verläuft überraschend gut. Wir sind planmäßig um 12:30 am Hafen. Unser Auto kommt auf einen speziellen Parkplatz zu dem ich mit einem Lotse mit einer Vespa bringt und mich selbiger zurück ans Boot bringt.

Die Adria ist ein tolles Schiff. In den besten Jahren. Sie ist wirklich gut in Schuss. Unsere Kabinen sind unter Deck. Was sich wirklich nicht als Nachteil herausstellt. Offensichtlich werden die „besten“ Kabinen (ganz oben) an Amerikaner (oder ähnliches) die Mittleren an Deutsche (oder dergleichen) und die unteren an Slowenen (oder sonstiges) vermietet. Und das natürlich zu entsprechend gestaffelten Preisen. Tatsächlich sind zwei Frauen aus Amerika (Hawaii) an Bord. Sie haben die teuersten Tickets. Unser last Minute Tickets haben wir auf der Slowenischen Internet Seite gefunden, wohingegen auf der deutschen Seite die Tickets noch das Doppelte kosteten. Nun gut wir sind ohnehin die einzigen Deutsche an Bord.



Es geht los. Nach einer Stunde Fahrt gibt es eine Stunde Baden an einer schönen Bucht. Unsere erste Station ist Trogir. Der gesamte Tag ist unerträglich heiß. Über 35 Grad und windstill. Das trifft uns besonders in der Stadt.






Trogir hat es verdient Weltkulturerbe zu sein. Wirklich ein Besuch wert. Daher freuen wir uns ganz besonders, dass Conny mit Kinder und Sarah uns mit einem Besuch überraschen. Wir schlendern gemeinsam durch die Gassen und trinken noch etwas. Die kommende Nacht wird typisch kroatisch im für uns negativen Sinne. Party und das genau gegenüber unserem Schiff. Das Ganze geht enorm an die Nerven und dauert bis 4 Uhr am Morgen. Unglaublich. Wir und der überwiegende Teil der Passagiere sind um unsere Nachtruhe gebracht. Wir hoffen, dass sich das nicht wiederholt.



Sonntag 23.08.2009

Morgens besuche ich noch den Fischmarkt, trinke einen Kaffee in der Stadt.

Um 8:30 beginnt die Fahrt, zuvor gab es Frühstück. Zum Baden liegen wir mehrere Stunden in einer Bucht.

Zum Mittagessen gibt es Doraden. Sehr fein. Überhaupt ist das Essen von guter Qualität und keiner bleibt hungrig.

Gegen 5 erreichen wir Primosten. Das Wetter war heute deutlich angenehmer. Die Temperaturen liegen bestimmt noch über 30 Grad aber es gibt Wind, der die Schwüle aus den Städten treibt.

Zum Abendessen gibt Puten-Steak an Gnocchi mit einer Käsesahne-Soße. Vor dem Abendessen gehen wir am Hafen baden. Das Wasser ist kälter als das was wir gewohnt sind. In Primosten treffen wir Thomas, Gabi und unsere „Verwandtschaft“. Wir trinken Wein beim Doktor aus Berlin und genießen Musik auf dem Marktplatz. Gehen um 23.00 Uhr an Board und müssen über ein anderes Schiff, bis wir in unserer Kajüte landen.

Montag, 24.08.09

Heute geht’s schon um 7.00 Uhr von Primosten weg Richtung Vis, die damals verbotene Insel. Wir erfahren, dass die Insel fest in militärischer Hand war. Es durften keine Privat- bzw. Touristen auf die Insel. Wir fahren übers offene Meer, weit weg vom Land und schon wird der Wellengang größer: juhu, endlich richtiges Schifffeeling!

Unser Ziel ist das in einer weit gefächerten Bucht liegende Komiza. Ein romantisches Städtchen, deren Geschichte man wohl so genau nicht kennen will, Die kleine Kirche am Strand hat die 60 Jahre Militärherrschaft gut überstanden. Wir sehen auch neue Hotels, die sich gut in das Bild einfügen.

Wir ankern vor dem Hafen gehen Baden und genießen den kräftigen Wind.

Danach halten wir ein Mittagsschläfchen. Um 17:00 geht es in den Hafen.

Zum Abendessen gibt es wieder einen ausgezeichneten Fisch. Alle sind vom Essen begeistert bis auf unsere Hawaii-Mädels, die eine Pizza bevorzugen, die sie in einem Restaurant zu sich nehmen.

Nach dem Abendessen beginnt auf dem Schiff neben uns eine kleine Kapelle kroatisch/slowenische Volksmusik zu spielen. Die Gäste singen kräftig dazu und wir genießen die Szenerie.

Uns reicht heute die Musik, der Blick auf die Stadt und die sich in den Wellen wiegenden Boote sowie der Sternenhimmel der sich wunderschön über uns aufspannt.

Dienstag 25.08.2009

es ist bereits 7:25 während ich diese Zeilen schreibe. Manu schläft noch und dabei beginnt doch schon das Frühstück. Ich muss jetzt aufhören und sie mit einem Kaffee wecken sonst wird das nichts. So ein Stress :-)

Irgendwann bin ich dann auch aufgewacht. Nach dem Frühstück warten wir bis alle parallel angelegten Boote weg sind. Dann geht es von Komiza nach Bisevo, eine Miniinsel mit toller blauer Grotte. Also runter von unserer Adria und in kleinen Booten geht es zur Grotte. Bei der Einfahrt müssen wir die Köpfe einziehen, der Touristenführer stakt durch die Grotte wie ein Gondoliere und warnt uns vor den Felsen.

Das Wasser ist so blau, man glaubt es kaum. Zurück an Board geht es auch gleich weiter, wir ankern wieder in einer dieser vielen kleinen Traumbuchten. Mittagessen und Schläfchen, lesen, baden, schnorcheln- ach ist das Leben schön!! 16.00 Uhr Anker lichten und weiter geht’s Richtung Vis- Stadt, die doch gleich um die nächste Bucht liegt. Kaum angekommen mieten wir uns einen Scooter und erkunden die Insel.




Wir fahren durch Olivenhaine und Weinberge über einen hohen Berg nach Komiza, wo wir noch eine schöne Kirche und den Friedhof besichtigen. Weiter geht’s über eine kleine Küstenstraße auf der man wegen der Gefährlichkeit nur 40 Km/h fahren darf. Ich mache in manchen Kurven einfach die Augen zu. Trotzdem, die Ausblicke, die wir haben sind ein Traum. Auf unserer Rückfahrt kommen wir durch ganz kleine Dörfer und genießen noch den Blick von ganz oben auf Vis und entdecken unser Schiff- es liegt wunderschön am Hafen und wartet auf uns. Dann gibt es wieder Fisch und wir gehen mit den jungen Musiker-Pärchen der Oper Maribor zum Wein in die Stadt. Hier gibt es super schöne Restaurants und schicke Geschäfte. Wir kaufen Hüte und Mitbringsel für alle Kinder. Gegen 23.00 Uhr sind wir in unserer Kajüte- schon wieder müde.



Mittwoch 26.08.2009

Heute Morgen lasse ich Manu schlafen und schau mir Vis bei Sonnenaufgang an. Ich umrunde die kleine Halbinsel mit der Kirche, trinke einen kleinen Kaffee in vor einer Hafenkneipe. Wunderschön.

Abfahrt war wieder gegen 8:00. Ziel ist die Insel Hvar. Bevor wir die gleichnamige Stadt anlaufen (was ja immer erst gegen 17:00 passiert), ankern wir vor einer Insel schräg gegenüber. Auf den ersten Blick unscheinbar. Einzige Auffälligkeit ist ein Bootsslip. Mich interessiert das. Tatsächlich verbirgt sich hinter einer kleinen Anhöhe eine Strandbar oder eigentlich schon eine Partymeile, wie ich sie bisher nicht gesehen habe. Große Bars mit Strandmöbel in modernem Design. Alles sehr geschmackvoll in die Bucht eingefügt. Da es noch Vormittag ist, sieht man nur das Reinigungspersonal und diejenigen, die sich um den Nachschub für die kommende Nacht kümmern. Dass es hier täglich zum Ausnahmezustand kommt ist leicht zu erahnen. Zur Gewissheit wird das alles als wir in der Stadt Hvar ankommen und erkennen, wie hier der Geldadel seine Spuren zieht. Tolle Geschäfte, moderne 5 Sterne Hotels, Restaurants und natürlich die tollen Jachten. Kurz ein Ambiente das seines gleichen sucht.


Uns gefällt es super, obgleich man sofort bemerkt dass man hier nicht dazu gehört, was in diesem Fall beruhigend ist. Wer braucht schon diesen Luxus und diese Party-Atmosphäre die geradezu nach Kokain riecht.

Wir liegen mit unserm Schiff mitten drin, essen vor schönster Kulisse und schauen uns am Abend von Deck aus den Nachthimmel an. Den Mars, der heute der Erde am nächsten kommen soll (seit ein paar hundert Jahren) sehen wir nicht dafür schlafen wir mit uns und der Welt zufrieden ein.

Donnerstag 27.08.09

Wir legen um 8.00 Uhr ab, fahren ca. 2 Std. und landen in einer in einer kleinen Bucht vor Solta. Hier ist wenig Strömung und nur kleiner Wellengang. Also nichts wie ab ins Wasser. Wir schnorcheln und flosseln und sehen tatsächlich viele kleine Fische. Nach dem Mittagessen gibt es das obligatorische Schläfchen in der klimatisierten Kabine. Geweckt werden wir von lauten Lachen und lauten Krachen. Durch unser Bullauge sehen wir was los ist: Alle Passagiere sind im Wasser und feuern sich gegenseitig zum springen an. Jeder wird mit großem Applaus bedacht, der sich traut von Bord zu springen. Wir machen natürlich mit.

Ich springe vom ersten Deck, H.G. vom mittleren und die Frau aus Hawaii und ein Italiener von der Kabine des Kapitäns und von der Bordspitze. Anschließend liegen wir wieder im Deckchair und laufen um 17.00 Uhr in Milna auf Brac ein.

Dies ist noch nicht so touristisch wie Hvar- also ein Kontrastprogramm. Wir spazieren durchs Dorf und am langen Ufer entlang. Da wir direkt an der Bar ankern haben wir gute Musik an Bord. Wir liegen in unserer Muschel und genießen den Abend und es kommt sogar dazu dass wir tanzen- es ist so romantisch.


Freitag 28.08.2009

Windige Überfahrt nach Split. Wir treffen uns mit Sarah, Conny und den Kindern. Nach dem Abendessen (wir essen auf dem Schiff) machen wir einen ausgiebigen Stadtbummel. Split bei Nacht ist eine Reise wert. Bands spielen.

Unser Blick vom Schiff aus auf Split ist wunderschön. Die Lichter das bunte Treiben, Musik und Partystimmung – dieses mal allerdings im Sinne eines Volksfestes mit einem Ende zu einer vernünftigen Zeit.



Nach dem Stadtbummel gemütlicher Ausklang beim Wein an Bord.

Samstag 29.08.2009

Letztes Frühstück an Bord. Auto am Parkplatz abholen (kostet 50€; für einen bewachten und beschatteten Parkplatz; alles bestens)

Fahren unsere Hawaiifrauen zu ihrem Campingplatz nach Trogir zu ihrem Wohn-Mobile.


Campingplatz Primosten.

Nachts ist es stürmig. Morgens regnet es.

Sonntag 30.08.2009

Wir bauen unser Zelt wieder auf den Platz 23 auf.

Das Wetter ist wieder perfekt. Nur die Wassertemperatur ist heute stark gefallen und somit lassen wir das mit dem Schwimmen bleiben.

Montag 31.08.2009

Typischer Strand und Badetag.

Zum Abschied von Sarah und Conny mit Kids gehen wir in Primosten essen. Restaurant mit Sonnenuntergang. Dieses Mal sind wir im zweiten Restaurant und Daniel erwischt den nächsten Kaktus diesmal mit der Hand.

Das Abendessen ist einfach „odlischno“.

Dienstag 01.09.2009

Abreise von unseren Begleitern. Bis alles verstaut und die Bagage reisefertig ist geht der Vormittag vorbei. Mit den besten Wünschen verabschieden wir sie. Abends gehen wir mit Gabi und Thomas und deren Freunde zum Abendessen in die um zwei Buchten gelegene Konoba. Wir genießen unser Abendessen mit dem Blick auf den beinahe Vollmond der das Meer und unseren Campingplatz silbergrau einfärbt. Wieder zurück gibt es noch Verdauungshilfe bei Rists.

Mittwoch 02.09.2009

es ist 6:00 Uhr als ich aufwache und beschließe nach Primosten zu gehen um auf dem Fischmarkt unser Abendessen zu kaufen.

Bei einem waschechten kroatischen Fischmann erstehe ich zwei Super-Exemplare und eine Handvoll Sardellen. Die Auswahl der Super-Exemplare richtet sich nach dem Preis, ich nehme einfach die schönsten teuersten. Auf meine Bitte, ob er der waschechte dalmatinische Fischverkäufer, so freundlich wäre die Fische auszunehmen, schaut er mich an, als hätte er gerade einen Schlag mit einer Bratpfanne auf seinen runden Kopf bekommen, und auf Deutsch kommt dann als Antwort: äh äh habe nix viel Zeit, bin alleine (okay wir beide waren die einzigen am Stande) habe zu viel Arbeit (bitte was? wie gesagt wir beide standen alleine am Stand und das Ausnehmen dauert aller höchstens 10 Sekunden – bei so einem Profi). Ich überlege kurz den Kauf zu stornieren und bei der Konkurrenz zu kaufen, aber auf dem Primostener Fischmarkt bietet nur er und sein Kollege Fisch frisch aus Adria an und der Kollege hatte seine schönen Fische wohl schon verkauft. Unter Protest und leisen brummeln („du fauler Stinker“) verlasse ich dieses morgendliche Idyll.



Tagsüber sind wir mal wieder am Strand. Unser Bewegungsablauf wird immer langsamer, wir schlendern zum Strand, kein Vergleich mehr mit dem kraftvollen zackigen Bewegungen, mit denen wir nach unserer Ankunft unser Territorium eingenommen haben. Ach wie schön kann Zelten sein. Ein Lotterleben - wie Urlaub sein sollte. Die Plätze neben uns wurden von Berufsurlaubern bezogen. Alles deutsche Rentner, die uns in Sachen Tempo nun doch noch ein paar Schritte voraus sind. Das Paar über uns beschließt nach zwei Tagen strengster Campingwagen-Bewachung nun doch auch einmal den Strand zu inspizieren. Natürlich ohne Badehose und der Absicht mit dem Wasser in Kontakt zu treten. Perfekt das hat Klasse. Ich will auch mal so werden. Das ist nicht so weit als ein indischer Aschram und trotzdem kurz vor dem Nichts.

Nach dem Mittagsschlaf, ich schlendere am Zelt vorbei, ein Stechen im kleinen Zeh, das ich im ersten Moment denke in eine Wespe getreten zu sein. Doch die Schmerzen sind gewaltiger und klingen auch nicht ab. Meerwasser, Essigwickel und Eisbeutel können das Anschwellen nur dämpfen. So ein Mistvieh, wenn ich es wenigstens gesehen und dann zermatscht hätte ginge es mir schon etwas besser.

Zum Abendessen gab es Salat und den morgens erstandenen frischen Fisch. Hier noch einmal ein Lob an den Grill und an den Grillmeister :-)

Donnerstag 03.09.2009

Trotz der üblichen Sofortmaßnahmen hatte ich eine schreckliche Nacht. Der Fuß schmerzte und der Juckreiz zeigte sich von den Salben unbeeindruckt.

Ursprünglich wollten wir heute ja nach Zadar. Da nach dem das Zelt abgebaut und alles im Auto verstaut war mein Füßel eher nach einem roten Fußball aussah haben wir die Ärztin in Primosten aufgesucht. Antibiotika und weiterhin eincremen war das Ergebnis. Mit tiefgefrorenen Erbsen kühlten wir die geschundene Stelle während der Heimfahrt.

Die Straßen waren noch nie so frei wie an diesem Tag. Keine nennenswerten Wartezeiten. In Leibniz das ist gleich hinter der Österreicher Grenze haben wir (wie bereits zwei Jahre zuvor) im Hotel „Alte Post“ übernachtet. Eine Empfehlung.

Freitag 04.09.2009

Dank einer Schmerztablette schlafe ich besser. Ich habe noch immer Schmerzen. Den Gedanken dass das Stech- oder Beißvieh noch am Leben ist empfinde ich skandalös. Das Frühstück stimmt versöhnlich und die Heimfahrt war ebenfalls problemlos, wenn es auch durch den Dauerregen nicht die reine Freude war.

Zum Abschluss gibt es ein leckeres Abendessen im Birkeneck.

Und nun dauert es nicht lange, bis uns das Arbeitsleben wieder einholt. Doch bei schönen Erinnerungen, noch schöneren Urlaubsfotos und kroatischen Klängen werden wir unseren Urlaub noch oft geistig wiederholen können.

Im nächsten Jahr sollten wir doch aber mal woanders hinfahren- aber warum eigentlich?