Sonntag, 28. Juni 2009

Mont Ventoux 2009



Sonntag 21.06.2009

Abfahrt 7:00. Wir treffen uns bei Norbert in Ketsch. Wolfgang, Bernd, Norbert und Hans-Günther. Die Räder sind bereits verstaut, das haben wir einen Tag zuvor schon erledigt. Jetzt ist es endlich soweit. Ob die Vorbereitung ausreichend war (das war die Frage die ich mir immer wieder stellte).

Die Fahrt verläuft gut. Es sind immerhin 830 KM. Es ist sonnig, aber windig. Richtig windig. Mistral. Der Moral macht das heute noch nichts aus, aber ... warten wirs mal ab.

Unser Ziel ist der Campingplatz Camping Carpe Diem in Vaison la Romaine

Angekommen




Der Campingplatz macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Eine wirklich schöne Anlage. Zu ihr gehören eine schöne Poolanlage, eine Bar und ein Restaurant. Die Sanitärabteilung ist vom Feinsten.















Gehen wir von unserer Hütte aus an den Pool so können wir den Berg sehen. In stoischer Ruhe liegt der Klotz in der Landschaft umrahmt von bewaldeten Hügeln, Weinbergen, Lavendelfeldern, Olivenhainen und bezaubernden Städtchen oder vereinzelten Häusern. Das Ganze wird von tollen Straßen durchzogen. Ein Paradies nicht nur für Radfahrer, aber insbesondere für sie.





Montag 22.06.2009

Endlich Radfahren. Trotz des Mistral steigen wir auf das Rad und los gehts.




Ausgangspunkt ist Vaison la Romaine -> 16 Km nach Nyons D938/D538 -> in Richtung Rousse 10 Km D538 -> dann nach Montjoux 17 Km -> weiter auf die D130 La Paillette (Brunnen) -> Col de Valouse – super Abfahrt -> Col la Sausse (war eigentlich unnötig, da wir den Anstieg wieder runtergefahren sind war aber trotzdem schön).





Räder im Wind -> zurück nach Defile de Trente Pas nach les Pilles (Rast an der Brücke)

D185 leichte Steigung aber für HG zuviel – ohne Power Riegel geht jetzt nichts mehr.

Miralel und dann zurück nach Vaison

Ab dem Col la Sausse bis zurück hatten wir Rückenwind. Diesen hatten wir uns allerdings zum Beginn der Fahrt erst verdienen müssen.

Steckenlänge 106 Km, Höhe: 1485



Das am ersten Tag. Ich frage mich ensthaft - und wie wollen wir den Mont Ventoux bezwingen wenn wir jetzt schon alle Körner aufbrauchen?





















































Zuhause angekommen pflegt sich jeder auf seine Art und Weise. Bernd mit einem Eiswickel um das geschundene Knie. Wolfgang schiebt sich das zweite Weizen rein. Apropos Weizenbier - zwei Weizenbier am Abend gehörte zur medizinischen Grundversorgung.



Dienstag 23.06.2009

heute ist es fast windstill. Sonne und gelegentlich ziehen Wolken auf, die sich aber relativ schnell wieder verziehen.

Start 10:15

Streckenbeschreibung:

St -Andre Entrechaux kleine Wege D205 -> Geores (Valee) Toulourenric D40 -> Savoillan ->

D41 Col des Aires 634m -> Col Fontaube 635m

wunderschöner Blick in die Rhoneebene -> D5 Mollans-sur-Ouveze – Kaffee

D5 -> D13 St -Andre Entrechaux und wieder zurück



Duschen - Weizenbier (die Ankunft unterliegt im wesentlichen diesem Ritual, wobei sich die Reihenfolge ändern kann ohne, dass das Ergebnis verfälscht wird)

Einkaufen steht auf dem Programm, denn wir wollen grillen.

Der Einkaufen im Super U beinhaltet dem geschätzen Weinbedarf für den Rest der Woche.

Abendessen:

Scampis Spieß als Vorspeise, Provencialische Wurst, ein paar Lammkotelettes und anschließend noch Steak. Dazu hören wir 70 Jahre Hits aus dem Handy.

Jede Menge Wein (ich mache mir heute schon sorgen um unseren Wochenvorrat)

Wir sind gut drauf es war ein super Abend.

Männerurlaub gehört zu den letzten noch ungelösten Rätseln der zivilisierten Menschheit.

In der Küche sieht es aus wie Sau, es gibt selten leere bzw. volle Gläser und bei jedem zweiten Schritt wird gefurzt. Trotzdem nur zufriedene Gesichter.



Kein Wunder bei einem so einem klar strukturieten und übersichtlichen Kühlschrank




Überall auf dem Boden liegen Frösche - wenn man auf diese tritt entsteht jenes komische Furzgeräusch. Auf dem Klo sitzt zudem ein Ochenfrosch (Beouf Grenouille) ein gemeines Vieh.






Mittwoch 24.06.2009

Heute ist es soweit. Die Nacht war schrecklich. Ich hatte das Gefühl nicht geschlafen zu haben. Ohne Zweifel es herrscht eine unausgesprochene Nervösität. Beim Frühstück wird reingeschaufelt was reingeht. Anschließend habe ich das Gefühl ich müsse kotzen (ich bin jetzt richtig nervös)

Vaison -> Malaucene -> Mont Ventoux 1912m D938 – D974

Le Chalet – Reynard – Bedoin -> Col de Madelaine 458m

und wieder zurück nach Malaucene





Gemeinsames Pinkeln vor dem Berg.





























Geschafft!
























































Geschafft. Ausgepowert aber überglücklich.







Und hier der wahre Grund wesshalb der Mont Ventoux so viel von richtigen Männern bezwungen wird.




Ob das allerdings eine gute Idee ist bei diesem Höhenprofil?



Donnerstag 25.06.2009

Heute ist Ruhetag. Nach dem Frühstück fahren wir nach Nyons. Es ist Markt. Genau so wie man es sich das hier in Südfrankreich vorstellt.







Abends beim Kochen










Freitag 26.06.2009

Entrechaux -> D5 – Cote de St Leger – D40 – D72 Aurel – Sault – D1 -> die Schlucht George de la Nesque – D217 Flassan Bedoin Col de Madeleine – Vaison la Romaine



































Nach der großen Hatz am letzten Tag. Diese Bilder brauchen keinen Kommentar.






Ausgepowert aber glücklich.


Freitag, 19. Juni 2009

Liebliches Taubertal


Fahrradtour Liebliches Taubertal




















Freitag 12.06.2009

da es gestern stürmte, haben wir die Tour um einen Tag verschoben. Es ist noch immer windig aber es regnet nicht mehr und ab und an kommt die Sonne heraus. Da Manu darauf bestand in Rothenburg ob der Tauber zu übernachten, plante ich den Start ab Crailsheim. Offiziell sind es 68 Km von dort bis Rothenburg. Als dann Manu entdeckte, dass die Route über die Frankenhöhe führt, war es um die gute Laune geschehen. Dem heiligen Frieden zuliebe sind wir dann von Wallhausen aus gestartet. Was Manu erst dann in der Realität erkannt hat, war dass wir auch auf diesem Abschnitt über das „hochgebirgsartige Massiv“ der Frankenhöhe radelten. Langgezogene Hügel und das bei vollem Rückenwind. Kurzum wir waren in Rekordzeit in Rothenburg. Geschätzte Entfernung 35 Km.













Wir bekommen relativ schnell ein schönes Zimmer im Herzen der Stadt. Es ist klein hat ein schönes Bad und verfügt über einen traumhaften Blick ins Tal.

So kommen wir sehr schnell in die Stadt und können uns an den alten Gassen und Winkel erfreuen. Das ist Deutschland. Zumindest hat es so einmal im Mittelalter ausgesehen. Heutzutage riecht es besser. Es herrscht weniger Tourismus als befürchtet. Das ist gut so. Tilmann Riemenscheiders Altar darf auf dem Programm nicht fehlen. Die Weihnachtsartikel rund um Käthe Wohlfahrt sind, um diese Jahreszeit, nicht jedermanns Geschmack.














Das Abendessen in einem fränkischem Lokal (irgendwas mit Kloster) war sehr fein. Danach sind wir in die Hölle gegangen. Ein sehr empfehlenswertes Weinlokal. Hier treffen wir den Nachtwächter und weinselige Weiber. Unterhalten uns gut und gehen dann müde und zufrieden auf unser Zimmer.






Samstag 13.06.2009

Die Nacht verbringen wir im Tiefschlaf. Am Morgen gibt es Kaffee ans Bett. Kurz nach 10:00 CET sind wir startklar. Rothenburg zeigt sich noch einmal von seiner schönsten Seite. Es wird ein sonniger Tag. Pferdekutschen ziehen an uns vorbei. Vor dem Rathaus ist Markt. Der Turm hat geöffnet und schon bin ich oben. Toller Blick auf die Stadt und das Umfeld. Nach steiler Bergabfahrt stoßen wir direkt auf den Radwanderweg. Nach ein paar Metern kommt der erste Steigung. Kaum zu glauben, aber diese Anhöhen werden immer unverschämter. Zum einen gibt es kaum noch längere Flachetappen zum anderen werden die Rampen immer steiler. Es droht Gefahr. Manus Laune fällt gefährlich tief. Dennoch sie ist tapfer und kämpft. Beweist Moral und lässt sich nicht unterkriegen. Klasse. Bei einer Rast auf dem Gipfel eines dieser Monster kommen wir mit einem Mann ins Gespräch, der mit tollen Radkarten ausgestattet ist und uns erklärt, dass dies die längste und größte Steigung zwischen Rothenburg o.d.T und Trondheim wäre. Das beruhigt ungemein. Die Laune wird besser und tatsächlich die Steigungen lassen nach. nicht aber der landschaftliche Reiz. Liebliches Taubertal ist eine treffende Beschreibung. Selbst die Radwege sind nun wieder lieblich. Nach Creglingen und Weigerheim kommen wir so gegen 17:00 CET in Bad Mergentheim an.

Die Suche nach einem Hotel gestaltet sich nicht gerade einfach. Wir finden noch ein Zimmer im Deutschmeister (so heißt der Hotel) eine Bleibe. Das Zimmer entspricht dem Stil nach den 70er Jahre. Nun gut es wird hoffentlich gehen.




Sonntag 14.06.2009

Ja es ging. Die Übernachtung war hinreichend, dafür gab es dann ein super Frühstück.

Manu erwachte und fühlte sich recht gut. Kein großes Gejammer. Hm dann kann der Tag ja noch was werden. Also frohgemut brechen wir auf. Eine Anhöhe zum Start und dann eine schöne Abfahrt. Das Wetter ist super. Doch dann relativ schnell bemerkt Manu, dass für sie heute kein guter Tag angesagt ist. Schlapp, müde. Der Tag zuvor war wohl doch zu viel. Wir fahren ein paar KM und steigen dann in den Zug ein. Anstatt einer anstrengenden Fahrt sind wir eben rechtzeitig zuhause. Das ist auch okay.















Der schönste Tag war klar der Samstag und nun wissen wir auch, dass die Radstrecke im lieblichen Taubertal alles andere als lieblich ist. Anspruchsvoll trifft wohl eher zu. Das Tal als solches ist sehr idyllisch und die Japaner halten Rothenburg bestimmt für Deutschland. Das ist auch nicht schlecht.

Sonntag, 7. Juni 2009

Simonswald 2009



Pfingsten 2009

Freitag 29.05.2009

Am Freitag 6:00 Uhr ist Treffen am Ortseingang von Ketsch. Juliane, Martin, Birgit, Norbert und Hans-Günther setzen sich in Bewegung. Die nächsten 12 Stunden dreht sich alles um das Rennrad. Als Auftakt geht es über den Rheindamm in Richtung Philippsburg. Mir kommt das Lied „der weiße Neger Wumbaba“ in den Kopf. Das Lied ist ein Verhörer und heißt richtig der Mond ist aufgegangen mit dem Refrain „der weiße Nebel wunderbar“. Es war zwar die Sonne die aufging aber der weiße Nebel, der sich über die Feldern lag, hat uns beeindruckt.



Wir haben Glück. Es weht ein beständiger Nord Ost Wind (und das heißt für uns Rückenwind), der unsere Fahrt unterstützt. Diese Tour folgt einem strengen, traditionellen Ritual. Daher gibt es in Berg (kurz vor der Grenze nach Frankreich) ein Fleischkäsebrötchen.

Zwischen Berg und Iffezheim liegt wohl der landschaftlich schönste Teil der Rheinauenlandschaft. Natur pur.

Nach Iffezheim kommt ein weniger attraktiver Streckenabschnitt. Dank des Rückenwindes kommen wir schnell voran.

An einer Kreuzung, wir mussten stoppen, ich wollte nach links abbiegen als mich etwas von hinten touchierte und mich leicht zur Seite schob. Ein Blick zurück und schon schwebte Martin in perfekter Hechtrolle an meinem Kopf vorbei. Mitten auf der Fahrbahn kam er nach einem formvollendeten Purzelbaum auf seinem Allerwertesten zu sitzen. Mit schlottrigen Knien wurden die Verletzungen untersucht. Auf den ersten Blick schien alles in allem glimpflich verlaufen zu sein. Später erwiesen sich die Spuren als doch umfangreicher (Prellungen an der Schulter und Hüfte). Weiterfahren war möglich. Mein Rad hatte durch die Aktion einen ordentlichen Achter – der nach erster Hilfe von Norbert und anschießend von einer Werkstatt in Offenburg auf eine sehr schmale Acht reduziert werden konnte. Kurz nach der Reparatur in Offenburg meldet sich Juliane. Ebenfalls am Hinterrad war eine seltsame Verformung zu erkennen. Diagnose – Bremsplatten. Also auf zur nächste Werkstatt zum Reifenwechsel.

Um es vorwegzunehmen, das waren schon alle Pannen. Ach ja bevor es unerwähnt bleibt, Die Mittagspause hatten wir kurz vor Offenburg eingenommen.

Durch das Kinzigtal ging es ab nach Haslach und dann über den Berg.

Oben auf dem Berg reift die Gewissheit dass die schätzungsweise 30 KM nun bestimmt noch zu schaffen sind, insbesondere da sie mit einer Abfahrt verbunden sind.

Gegen 18 Uhr erreichen wir den Campingplatz im Simonswald.

Kein Weizenbier kommt an den Geschmack exakt dieses einen Bieres mehr dran (zumindest für dieses Jahr). Aber auch die folgenden Bierchen sind nicht zu verachten. Im Hirschen wird zu Abend gegessen.






















Samstag 30.05.2009

Heute steht eine Wanderung auf dem Programm. Mehr oder weniger pünktlich treffen sich die Wandesleut 10;00 um nach einem kurzen Auftakt beinahe senkrecht den Berg hoch und dann wieder runter zu marschieren. Den einen hat das Spaß gemacht andere klagten und liefen auch am kommenden Tag noch etwas komisch.




Abends wird gegrillt. Wie bei Asterix und Obelix wird eine lange Tafel am oberen Ende des Campingplatzes aufgebaut. Schon bald herrscht Futterneid vor dem, für diesen Andrang zu kleinen Grill. Aber bald entspannt sich die Situation und nach dem Genuss von Wein und Bier sind sich alle wieder einig – schön is wanns schön is. Dass Max und Marie uns besuchten hat mich sehr gefreut (denke nicht nur mich)























Sonntag 31.05.2009

Ausgedehntes Frühstück. Danach erst einmal langsam. Und dann noch langsamer. Ein Buch vor die Nase und nach diese Anstrengung wahlweise Duschen oder gleich wieder schlafen. Aber es gibt auch eine Marathon- Mahjongg- Gruppe, die sich auch von der hoch aktiven Waldläufergruppe nicht aus der Ruhe bringen lässt. So ein Leben hält nun wirklich kaum jemand aus (es sei denn er verfügt über spezielle Talente) daher gibt es bereits an frühen Nachmittag Bier. Zur Entspannung. Bald schon kehrt eine gewisse Gleichförmigkeit ein. Trinke ma noch ähner – alla gut.

Der Sonntagabend verläuft in etwa wie der Abend zuvor.



Montag 01.06.2009

Der Abreisetag hat immer etwas melancholisches. Das war es schon wieder. Bis jetzt alles wieder verpackt ist – so oder ähnlich ist das werte Empfinden. Dabei hat der Pfingstmontag seine tollen Momente. Während auf der Toilette am Sonntagmorgen eine Andacht läuft (was nicht jedermann Geschmack ist) so erfreuen uns an diesem Morgen ein paar Klassiker wie beispielsweise Missa in tempore belli, Paukenmesse von Joseph Haydn oder die Sinfonie Nr. 1 c-Moll von Edvard Grieg. Ein Genuss der in Anbetracht der Lokalität etwas zu kurz kommt. Der wahre Musikgeniesser wird zusätzlich auch durch lästige Nebengeräusche gestört. Als schöne Tradition darf auch der Mühlentag nicht unerwähnt bleiben. Toll renovierte Mühlen gutes Essen und hier und da auch Blechmusik. Kurzum ein schöner Ausklang unseres Aufenthaltes in Simonswald.